Im Kampf der Köche setzt Adrian Ziswiler aus St. Erhard auf den Smoker

Fleisch ist seine Leidenschaft. Daraus macht Adrian Ziswiler aus St. Erhard keinen Hehl: «Alles andere ist Beilage», lacht der 45-Jährige, als er den bekannten Werbeslogan zitiert. Ganz so eng sieht der begeisterte Hobbykoch es zwar nicht, denn Beilagen haben bei ihm sehr wohl einen hohen Stellenwert. Doch das Statement hat er bewusst im Trailer für die sechste Staffel der Sendung «SRF bi de Lüt – Männerküche» platziert. «Das Image von Schweinefleisch hat in den letzten Jahren gelitten, dabei ist es ein hervorragendes Produkt, aus dem sich wunderbare Menüs kreieren lassen», sagt der gelernte Metzger.

Wie das geht, zeigt Adrian Ziswiler morgen Freitagabend im Fernsehen SRF. Zahlreiche Zuschauer werden dann die erste Ausgabe der aktuellen Staffel von «Männerküche» verfolgen. Als erster Kandidat wird der bei der Fenaco tätige Viehhändler versuchen, seine vier Mitstreiter von seinen Qualitäten zu überzeugen. Dafür setzt er auf seinen Smoker, den er zusammen mit seinem Schwager Christoph Gut aus einem Lastwagen-Luftfilter konstruiert und selbst gebaut hat. Wenn Adrian Ziswiler detailliert die Funktionsweise erklärt, wenn er beschreibt, wie zart und saftig das Fleisch mit einem leichten Rauchgeschmack nach einigen Stunden im Smoker schmeckt, dann versteht man: Hier ist ein passionierter Fleischliebhaber am Werk, der sich mit Hingabe seinem Hobby widmet.

Ein Freund half nach

Ein Freund, Arthur Röösli aus Hohenrain, der bei der ersten Staffel mitgemacht hatte, empfahl Adrian Ziswiler weiter. Als das Fernsehen im letzten Herbst auf der Suche nach einem Zentralschweizer Kandidaten bei ihm anrief, war der dreifache Familienvater erst skeptisch. «Dann aber sagte ich mir: Das ist eine einmalige Chance, Imagepflege für Schweinefleisch zu machen und ein tolles Erlebnis für die ganze Familie!»

Die Familie unterstützte ihn, und auch sein Arbeitgeber stand voll hinter dem Vorhaben. Bald stellte sich heraus, dass der Aufwand für eine solche Sendung nicht zu unterschätzen ist: Erst stand ein Casting an, später dann kam das Fernsehen für Dreharbeiten zu Hause und bei der Arbeit vorbei. «Es war mir wichtig, dass wir auch Szenen auf dem Bauernhof drehten, denn ich wollte zeigen, dass wir aus hiesigen Rohstoffen von Anfang bis Ende der Lebensmittelkette etwas Gutes kochen können,» sagt Adrian Ziswiler. Einreichen musste er drei Menüvorschläge. Welcher Dreigänger zum Zug kam, erfuhr er erst am Montag vor Beginn der Dreharbeiten für den eigentlichen Anlass, das Essen bei ihm zu Hause, das dann am Samstagabend stattfand.

Frau musste Wohnung verlassen

Dann ging es los: Das Kinderzimmer wurde kurzerhand in ein geschmackvolles Esszimmer umgewandelt – eine der Vorgaben von SRF war, dass in einem abgetrennten Raum gegessen werden muss –, die Zutaten mussten eingekauft, alles picobello vorbereitet werden. Als der Samstag da war, musste seine Frau Sandra die Wohnung um 16 Uhr verlassen, um sicherzugehen, dass sie ihren Mann nicht heimlich unterstützen würde. «Kein Problem», meinte die 41-Jährige lachend, «wir hatten ja in den Wochen zuvor genug Zeit zum Üben.» Denn bei den Chämi-Koteletts aus dem Smoker war Adrian Ziswiler Experte – aber da er nicht gerade ein Dessertliebhaber ist, musste er schon auf das Know-how seiner Frau zurückgreifen für die Nachspeise.

Am entscheidenden Abend aber war er allein. Und musste nicht nur kochen, sondern gleichzeitig auch Gastgeber und Tischgenosse für die anderen vier Kandidaten sein. Allein vom Ablauf her gar nicht so einfach. Und es war auch gewöhnungsbedürftig, sich vor laufender Kamera und umgeben von so vielen Fernsehleuten und Technik natürlich zu geben. Doch besonders nervös war Adrian Ziswiler trotzdem nicht. «Glücklicherweise hat alles gut geklappt», meint er bescheiden.

17 Stunden Filmmaterial

Wer von den fünf Köchen das Rennen machen wird, ist noch nicht bekannt. Die Entscheidung lag bei ihnen selbst: Jeder musste das Menü des jeweiligen Gastgebers bewerten. Auf die letzte Sendung in fünf Wochen sind deshalb alle sehr gespannt.

Und auf morgen Abend ist man besonders bei den Ziswilers gespannt, denn allein für die «Adrian-Sendung» wurden siebzehn Stunden Filmmaterial aufgenommen, und welche Szenen tatsächlich verwendet werden, wird eine Überraschung sein. Eines ist für Adrian Ziswiler jetzt schon klar: «Es war eine schöne und spannende Zeit, die ich nicht missen möchte.»

 

Die sechste Staffel «SRF bi de Lüüt – Männerküche» startet morgen Freitag, 13. April um 20.00 Uhr auf dem TV-Sender SRF 1.