
Teil 3 von Jan Hochstrassers Kolumne: Erfreuliches Ende eines guten Winters
Wie schnell kann ich als Mittelstreckenläufer einen 10km-Lauf absolvieren? Diese Frage stellte ich mir bereits Anfang Winter. Mit meinem Trainer Beat Aeschbacher entschied ich mich im Oktober zum Abschluss des Wintertrainings die 10-km-Schweizer-Meisterschaften Ende März zu laufen. Nach der Hallensaison mit kurzen, schnellen Einheiten musste ich mich erst wieder an längere Trainings gewöhnen. So absolvierte ich etwa mit den Marathonläufern Adrian Lehmann und Andreas Kempf eine lange Trainingseinheit dreimal (3km, 2km, 1km) rund um den Flugplatz Belp.
Am letzten Wochenende stellte ich mich dann dem Experiment 10 km anlässlich der SM in Oberriet (St. Gallen). Mit Blick auf die Startliste wusste ich, dass ich – sofern ich gut laufen würde – vorne mitreden kann. Nicht zuletzt, weil es mit Überflieger Julien Wanders, der am Vortag in Valencia an der Halbmarathon-WM Achter wurde, und Tadesse Abraham, dem Marathonrekordhalter, zwei prominente Abwesende gab.
Das Rennen startete verhalten. Inmitten der achtköpfigen Spitzengruppe passierte ich die 5km-Marke bei etwas über 15 Minuten. Von da an gab es immer wieder Tempoverschärfungen, bis ich mich mit dem Äthiopier Tefera Mekonnen alleine an der Spitze wiederfand. Ab Kilometer 8 versuche ich mein Glück in der Flucht nach vorne. Zum Schluss lief ich mit einer Zeit von 29:54 und 10 Sekunden Vorsprung zu meinem ersten Titel auf der Strasse. Experiment geglückt!
