
Der Frühling hat begonnen – wenn auch mit kalten Temperaturen
Der Frühling hat gestern begonnen – zumindest im astronomischen Sinn. Bei Gartenfreunden lassen die kalten Temperaturen noch keine Frühlingsgefühle aufkommen. Die Kälte lässt die Böden gefrieren und setzt zarten Frühlingsblumen zu. «Primeln oder Bellis, die frisch aus dem Gewächshaus kommen, vertragen diese Temperaturen noch nicht», sagt Selina Wisler, Gärtnerin und Floristin beim Blumengeschäft Botaniqum in Zofingen. Wer Balkon oder Garten also bereits mit dem buntem Frühlingsflor geschmückt hat, sollte die Töpfe vorübergehend wieder ins Haus holen. «In der Wohnung selbst ist es für die Pflanzen aber zu warm», warnt Selina Wisler. Besser stelle man die Blumen in den Keller, wo sie dennoch genügend Licht bekommen.
Kälteresistenter sind Pflanzen, die bereits draussen im Boden eingepflanzt sind. Dazu zählen besonders Zwiebelpflanzen wie Tulpen, Narzissen oder Iris. «Die Wurzeln sind im Boden besser geschützt, weil die Erde dort meist nicht komplett durchfriert, wie es in Blumentöpfen oft passiert.» Doch auch hier gilt: Bei heftigen, eisigen Kältewellen geht es auch den eingepflanzten Blumen an den Kragen. Um sie etwas vor der Kälte zu schützen, helfen Tannenzweige oder Vlies, mit dem man sie abdeckt.
«Ausserordentlich kalt ist es momentan nicht», meint Jean-Claude Allemann, Geschäftsführer der Blumenbörse in Rothrist. Viele Gärtnereien hätten erst in der ersten Märzwoche, als es langsam warm wurde, mit dem Einkauf der Frühlingspflanzen begonnen. Überraschend sei die Kältewelle nicht gekommen. «Die Prognosen zeigten relativ schnell, dass die Temperaturen nochmals sinken.» Sobald der Frühling auch temperaturmässig Einzug hält, können dann die ersten Salat- oder Gemüsesorten angepflanzt werden, zum Beispiel der Blumenkohl. Ende April folgt üblicherweise das Anpflanzen des Sommerflors. Bis die Sonne für die richtige Frühlingswärme sorgt, können Gartenfreunde das winterliche Wetter zum Bäume- und Sträucherschneiden nutzen. «Der Zeitpunkt dafür ist weiterhin ideal», sagt Jean-Claude Allemann.