Der Weckruf des Neuankömmlings: MacGregor Sharp spielt gross auf

Man kann EHCO-Trainer Chris Bartolone nicht vorwerfen, vor Spiel zwei nichts unversucht zu lassen: Er ersetzt Ausländer Brian Ihnacak mit MacGregor Sharp, bringt im Sturm erstmals Alban Rexha, beordert dabei Cyrill Aeschlimann zurück in die Verteidigung und lässt den zuletzt total verunsicherten Simon Barbero als überzähligen Verteidiger notieren.

MacGregor Sharp also – «ein bisschen Schärfe für den EHCO», titelte diese Zeitung einen Tag nach der Verpflichtung des Kanadiers, der als Playoff-Verstärkung vor einer Woche von den Vienna Capitals zum EHC Olten gestossen war. Der Wechsel von Ihnacak auf Sharp war nicht nur als Weckruf von Trainer Bartolone an das Team zu verstehen, es war auch einer des Spielers selbst.

So sollte es sich für Spiel zwei als die richtige Entscheidung herausstellen: MacGregor Sharp machte das Spiel in seiner Linie schnell und brachte den verschwundenen, vielgesuchten Spielwitz zurück. Und noch viel wichtiger: Seine Agilität, seine Pucksicherheit, seine Übersicht liess die beiden Sturmpartner Martin Ulmer und Stan Horansky, die zuletzt weit entfernt von ihrer Bestform waren, erwachen. Insbesondere Letzterer blühte neben Sharp auf und übernahm immer wieder Verantwortung. Auch defensiv arbeitete diese Sturmlinie plötzlich vorbildlich – kämpfte, rackerte, legte sich in die Schüsse.

Der Mann des Spiels
Das Fazit: MacGregor Sharp schloss das Spiel mit einem Tor, einem Assist und einer bemerkenswerten Plus-Drei-Bilanz ab. Trotz solcher Zahlen blieb der 32-Jährige nach seinem geglückten, ersten EHCO-Spiel bodenständig. «Ich bin zufrieden, aber man kann immer besser sein», sagte er schulterzuckend, um schnellstmöglich von sich auf die Mannschaft zu lenken: «Wir haben ein Zeichen gesetzt und das Heimrecht mit einer soliden Teamleistung zurückgewonnen. Diesen Schwung müssen wir mitnehmen», so der Kanadier, der nach dem Montagstraining erfahren hatte, dass er in Spiel zwei zum Einsatz kommt und nun wohl für das Spiel drei am Freitag gesetzt sein dürfte.

Sharp hat zumindest seinen Einsatz gerechtfertigt. Nach einem frühen 0:2-Rückstand setzte der Kanadier mit einem sehenswerten, überraschenden Pass vor das Tor Martin Ulmer ein. Und nur 21 Sekunden nach der ersten Pause fälschte er einen flachen Grieder-Schuss vor dem Tor unhaltbar ab. Mit seinem Tor, das den Anschlusstreffer zum 2:3 bedeutete, hauchte er so richtig Leben in die Oltner Bude ein, was auch Lob des Trainers zur Folge hatte: «Er hat sowohl defensiv wie auch offensiv sehr gut gespielt. Man kann Erfolg haben, wenn man jemanden wie ihn neben den talentierten Ulmer und Horansky auflaufen lässt.»

Kein Wunder gab es nach Spielschluss vor allem einen Spieler, der in der soliden Oltner Teamleistung die Auszeichnung zum Mann des Spiels verdient hatte: MacGregor Sharp.