Premiere für den Referee beim Volleyballspiel in Oftringen: Er zückt Strafkarten

Seit mehr als 15 Jahren amtet Michel Treier als Schiedsrichter. Zum ersten Mal überhaupt sah er sich am Sonntag gezwungen, zwei Gelbe und eine Rote Karte zu zücken, dies im 1.-Liga-Spiel Oftringen gegen Aesch-Pfeffingen. Gelb kassierte Aesch-Pfeffingens Passeuse Alexandra Keller wegen Reklamierens, als ihr Team im zweiten Satz mit 19:4 vorne lag. Gelb gab es auch für Roger Meyer, der beim VBC Oftringen als Coach statt als Assistent im Einsatz stand, um die schwangere Cheftrainerin Sabine Frey zu entlasten. Er gab von der Seitenlinie aus aktiv Anweisungen und liess sich stets viel Zeit, ehe er seinen Timeout-Wunsch oder Auswechslungen anmeldete. Im dritten Satz bei 16:20 wurde er für die «zu knappe Zeichengebung» bestraft. Dies, und zahlreiche wirklich unsaubere Pässe der Baselländerinnen, die der Referee nicht ahndete, sorgten bei Meyer – teilweise verständlich – für Unmut. Unsportlich war dann Meyers Äusserung zum Schiedsrichter beim Shakehands, laut Matchprotokoll ein «sackschwach», für welches Meyer die Rote Karte sah.

Gespielt wurde trotz der Nebengeräusche natürlich auch. Im ersten Satz überzeugten die Einheimischen bis zum Stand von 9:6, ehe Xenia Frauchiger mit neun Services die Annahme der Gastgeberinnen überforderte und ihrem Team fast im Alleingang die 15:9-Führung brachte. Gegen den starken Gästeblock agierte der VBCO mit zu langsamer Soutien-Leistung und sah so manchen Ball zu Boden prallen. Kim Gloors Serviceserie vom 18:24 zum 22:24 brachte zwar die Hoffnung auf eine Wende, den fünften Satzball nutzte Aesch-Pfeffingen aber.

Im zweiten Durchgang verlor das Spiel an Qualität, mit je zwei Fehlern starteten die Teams. 2:13 stand es, als Coach Roger Meyer das zweite Timeout nahm. Später lag Oftringen 3:16 und 6:20 hinten. Bei 25:9 beendete Aesch-Pfeffingen den Satz, bei dem beim VBCO trotz mehrerer Wechsel fast gar nichts funktionieren wollte.

Barrageplatz noch nicht sicher

Doch die Oftringerinnen rafften sich auf und boten den Gästen im dritten Abschnitt bis zu 9:9 Paroli. Dann schalteten die Gäste rechtzeitig wieder einen Gang höher und verwerteten bei 25:19 den ersten Matchball. So zittert der VBCO vor der letzten Qualifikationsrunde weiter um den Barrageplatz. 

Mehr zum Spiel lesen Sie in der Printausgabe vom Dienstag.