
Jay McClements Traum von den Olympischen Spielen lebt
Die Aufregung in diesen Tagen ist gross um die Nummer 11 des EHC Olten. Selbst Medienanfragen aus Kanada flattern auf der EHCO-Geschäftsstelle rein. Grund dafür ist Ausländer Jay McClement, der nach seinem geglückten Spengler-Cup-Auftritt mit dem Team Canada sowohl in der Schweiz wie auch über die Landesgrenzen hinweg ein gefragter Mann ist. Der 34-Jährige muss den Medien immer wieder erklären, wie er etwa nach über 900-NHL-Partien und dem knappen Scheitern beim allerletzten Cut im Sommer bei den Pittsburgh Penguins nach Europa – ja zum EHC Olten! – fand («Wenn du im November nach Europa kommst, gibt es nicht viele Kaderplätze und Olten wollte mich, es ist toll hier.»).
Von der grossen Bühne des Spengler Cups zurück im zweitklassigen Alltagsbetrieb, es bleiben die Erinnerungen an eine unvergessliche Woche: «Der Spengler Cup war eine grossartige Erfahrung in einer wunderbaren Umgebung. Auf dem Eis hat es grossen Spass gemacht und daneben hat es auch den Familien sehr gut gefallen, die viel unterwegs waren und viele Aktivitäten gemacht haben», erzählt Jay McClement.
Grosse Konkurrenz für Olympia
Auf die Frage, was ihm besonders bleibe, muss der zweifache Familienvater nicht lange überlegen. «Da ist eine einzigartige Stimmung. Wir zählten etwa 135 Personen rund um das Team Canada. Du lernst wunderbare Menschen kennen, die ein solches Turnier einzigartig machen. Auf dem Eis versucht man im Rahmen einer zusammengewürfelten Truppe, sich so schnell wie möglich zurechtzufinden. Und dann hörst du die wildesten Geschichten von Spielern, die irgendwo auf der Welt gespielt haben.» Mit einem Tor und zwei Assists aus vier Spielen sowie allgemein beträchtlichem Spieleinfluss hatte Jay McClement eine gute Visitenkarte abgegeben und darf sich nun umso mehr Hoffnungen um einen Platz im kanadischen Olympia-Team machen. Dies, nachdem die NHL unlängst entschieden hatte, den Ligabetrieb für die Olympischen Spiele nicht zu unterbrechen. «Es war nie im geringsten Ansatz ein realistisches Ziel in meiner Karriere, jemals an den Olympischen Spielen teilnehmen zu können, weil nur die allerbesten NHL-Spieler infrage kamen. Olympia wäre phänomenal und wohl das absolute Highlight meiner gesamten Karriere», schwärmt McClement, der aber versucht, den Puck tief zu halten. «Es ist ein weiter Weg und es kann viel passieren. Es gibt unzählig viele Spieler, die sich für einen Platz im Kader empfehlen möchten. Alles, was ich dafür tun kann, ist meine Leistungen für Olten abzurufen und stets mein Bestes zu geben», sagt der 34-Jährige bodenständig. Im Gegensatz zu den USA lassen sich die Kanadier mit der Bekanntgabe des Olympia-Teams Zeit. Wann dies der Fall ist, weiss selbst McClement nicht so genau.
Klar ist: Beim EHC Olten wäre man stolz auf einen Olympioniken aus den eigenen Reihen, obwohl der Kanadier in der entscheidenden Schlussphase der Qualifikation fehlen würde. Nicht zuletzt wegen solchen Eventualitäten hat Olten reagiert und mit Brian Ihnacak einen weiteren Ausländer verpflichtet.