«Lieber in Würde gehen, als dass der Anlass einmal dahinserbelt»

Els Gassmann, Sie waren 22 Jahre im OK des internationalen Radquers in Dagmersellen, sechs davon als Präsidentin. Der Entscheid, dass die 42. Austragung am 26. Dezember die letzte ist, muss Sie schmerzen?

Els Gassmann: Es tut mir schon weh, weil das Radquer so etwas wie mein fünftes Kind war. Es hat all die Jahre in unserer Familie einen grossen Stellenwert gehabt. An der Generalversammlung haben wir lange darüber gesprochen, wie es weitergehen soll. Wir haben die Pros den Contras gegenübergestellt und mussten letztlich sagen: Lieber in Würde gehen, als dass der Anlass einmal dahinserbelt.

Die personellen Engpässe gaben den Hauptausschalg für das Ende. Gab es noch andere Gründe?

Das Personelle war sicher ausschlaggebend und ausserdem ist der Klub auch nicht mehr so jung. Wir haben vorwiegend ältere Mitglieder und es kommen wenig Junge nach. Wenn noch eine ganze Generation da wäre, könnte sie es übernehmen. Es geht aber auch um die wirtschaftliche Lage, das Sponsoring wird auch immer schwieriger. Hinzu kommen die stets aufweniger werdenden Sicherheitsmassnahmen.

Sie können es als ehemalige Präsidentin Fachkomission Radquer von Swiss Cycling bestens beurteilen: Hat das Ende des Dagmerseller Rennens auch damit zu tun, dass Radquer nicht mehr genug sexy ist?

Eigentlich gar nicht. Das ist etwas, das mich in den letzten Jahren sehr gefreut hat, Radquer ist wieder voll im Aufkommen – auch dank Christian Rochat. Er hat einen Cup aufgebaut, bei dem Toprennen wie zum Beispiel Hittnau und andere Rennen, die es lange nicht mehr gegeben hat, dabei sind. Solche Erstklassrennen hatten wir schon lange nicht mehr in der Schweiz. Das hat für einen richtigen Aufschwung gesorgt. Dem Radquer geht es gut in der Schweiz, auch ohne uns.

Das komplette Interview erscheint in der Printausgabe des ZT/der LN vom Wochenende.