
Luzerner Regierung will Bus und Bahn besser aufeinander abstimmen
Der Regierungsrat unterbreitet dem Kantonsrat den Planungsbericht über die mittel- und langfristige Entwicklung des Angebots für den öffentlichen Verkehr (öV-Bericht) 2018 bis 2021. Der Bericht hält die Stossrichtungen und das Ziel für die öV-Entwicklung in den kommenden Jahren fest und leitet daraus Massnahmen für das öV-Angebot ab. Er zeigt das Zusammenspiel zwischen der Infrastrukturplanung des Kantons und der Angebotsplanung und -festsetzung des Verkehrsverbundes Luzern (VVL) auf. «Der dritte öV-Bericht führt die bisherige Strategie für die Entwicklung des öffentlichen Verkehrs weiter und ist abgestimmt mit der Kantonsstrategie, dem kantonalen Richtplan und den Agglomerationsprogrammen des Kantons Luzern», sagt Thomas Buchmann, Departementssekretär des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartements.
Engpässe bei der Bahninfrastruktur und knappe finanzielle Mittel begrenzen den Entwicklungsspielraum. Die Infrastrukturausgaben basieren auf der aktuellen kantonalen Finanzplanung zu den öV-Investitionen. Damit der Angebotsausbau wie geplant realisiert werden kann, sind die Beiträge von Kanton und Gemeinden ab 2021 um insgesamt 2 Millionen Franken auf 81,6 Millionen Franken zu erhöhen, wie es im aktuellen Aufgaben- und Finanzplan (AFP) 2018–2021 vorgesehen ist.
Für Agglomeration und Regionen
In der Agglomeration entwickelt der Kanton Luzern das Konzept «AggloMobil» weiter mit dem Ziel, die Verknüpfung zwischen dem Bus- und dem Bahnangebot weiter zu optimieren. Zudem soll das RBus-System – ein Nahverkehrssystem, das mit Doppelgelenk-Trolleybussen die Kapazität und den Komfort erhöht und dank ergänzenden Infrastrukturmassnahmen die Fahrzeiten verkürzt – ausgebaut werden. Konkrete öV-Projekte für die Agglomeration sind der Bushub in Ebikon mit einer Verlängerung der Trolleybus-Linie 1 bis zur Mall of Switzerland, der Bushub in Kriens Mattenhof und die neue RBus-Linie 3 Würzenbach–Littau.
Ein zentrales Projekt ist die Verlängerung der S-Bahn S61 nach Willisau. Damit erhält die Region Luzern West zu Pendlerzeiten eine dritte stündliche Direktverbindung nach Luzern. Gleichzeitig soll das Busnetz in dieser Region verbessert werden, um optimale Anschlüsse zwischen Bus und Bahn zu gewährleisten.
Im neuen öV-Bericht nehmen die künftigen gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen einen wichtigen Stellenwert ein: Die Bevölkerung ist für Arbeit und Freizeit vermehrt überall und jederzeit unterwegs, gleichzeitig bringt die Digitalisierung laufend neue Technologien hervor. Diese Trends müssen auch bei der Weiterentwicklung der Mobilität berücksichtigt werden. Der Kanton Luzern will deshalb den klassischen öV besser vernetzen und um passende Sharing-Angebote wie Mitfahr- oder Veloverleihsysteme ergänzen. Der Kantonsrat wird den öV-Bericht voraussichtlich Anfang 2018 behandeln. (SK)