
VBC Oftringen: Erst flink und mutig wie Raubtiere, dann zur Beute verkommen
Sie bewegen sich blitzschnell, attackieren auch ihnen überlegene Gegner und weichen Angriffen reaktionsschnell aus. Sie sind clever. All dies sind Eigenschaften der Mungos, kleinen katzenartigen Raubtieren, die vor allem im asiatischen Raum und in Südafrika leben. «Mungos» ist diese Saison der «Kampfspruch» des VBC Oftringen – und phasenweise passen die Attribute der Mungos tatsächlich zu den 1.-Liga-Frauen. Im Heimspiel gegen Gordola war dies in den ersten beiden Sätzen der Fall. «Da liessen wir unser Potenzial aufblitzen», erklärte Trainerin Sabine Frey und hob einen weiteren Charakterzug der Mungos hervor, ihr ausgeprägtes Sozialverhalten: «Sie unterstützen einander immer im Kampf gegen Kontrahenten.» So wie eben ihre Spielerinnen zu Beginn der Partie einander gegen die Gäste aus dem Tessin supporteten. Saubere Verteidigungsarbeit, druckvolle Services, intelligente Varianten im Aufbau und knallharte Smashes brachten das junge Gordola-Team in Bedrängnis. Mit 5:0 startete der Gastgeber in den Match und verwaltete den Vorsprung souverän, ehe bei 24:15 eine Tief folgte. Sechs Punkte in Serie buchten die Gegnerinnen, bevor Oftringen den siebten Versuch zum Satzgewinn nutzte.
Im zweiten Durchgang kontrollierten die Aargauerinnen das Geschehen weiterhin aus einer sicheren Defensive heraus, vermochten sich aber nie entscheidend abzusetzen bis zum 25:23. Dann kam die Wende. Es fehlte auf einmal der Druck im Angriff, die Präzision im Aufbau, die Schnelligkeit in der Verteidigung. Mit harmlos übers Netz kullernden Bällen bauten die Oftringerinnen ihre Kontrahentinnen regelrecht auf. Deren Coach Marco Brunella pushte seine Spielerinnen an der Seitenlinie, lobte und motivierte sie lautstark – schrille Schreie begleiten übrigens auch die Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Mungo-Gruppen.
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