
Alle Beschwerden abgelehnt: Der Auenpark ist nicht das Problem, aber die Verkehrslage
Das Projekt ist umstritten. 130 Wohneinheiten soll die Siedlung Auenpark in Niedergösgen dereinst umfassen. Es hagelte Einsprachen aus der Bevölkerung. Der Gemeinderat hat die Beschwerden nun abgelehnt und den Gestaltungsplan genehmigt. Der Plan sei recht- und zweckmässig und entspreche sowohl den gültigen Normen als auch dem rechtsgültigen Erschliessungsplan.
Wie sich gezeigt hat, rührt der Unmut vieler Einsprecher nicht direkt vom Bauprojekt her, sondern vielmehr von der Verkehrssituation. Nachdem auch noch Zweifel am Verkehrsgutachten lautgeworden waren, liess der Gemeinderat im Sommer ein Fachgutachten erstellen. Dieses bestätigte die gemachten Verkehrsmessungen. Der Verkehr sei immer auch eine Frage der eigenen Wahrnehmung, meint Gemeindeschreiberein Antonietta Liloia: «Oft müssen Autofahrer schon heute lange warten, wenn sie von der Schachen- in die Hauptstrasse in Richtung Schönenwerd einbiegen wollen.» Viele befürchten, dass die Situation am Börsenplatz durch den Auenpark noch verschärft wird und argumentieren mit Zahlen. Sie gehen von zwei Autos pro Wohnung aus, während im Gutachten mit einem Fahrzeug pro Wohnung gerechnet werde. «Man darf ausserdem nicht vergessen, dass die 130 Wohnungen ja nicht auf einen Schlag gebaut und bezogen werden», gibt die die Gemeindeschreiberin zu bedenken.
Nach der Einspracheverhandlung im September bot der Gemeinderat eine weitere Gelegenheit zur Aussprache, wo einige Einsprecher erneut ihren Unmut äusserten. Es wurden aber auch Ideen eingebracht. So zum Beispiel die eines Fussweges von der Hinteren Schachenstrasse in die Jurastrasse. «Dadurch könnte die Situation entschärft werden», sagt Antonietta Liloia. Der Gemeinderat will dieses Anliegen nun umsetzen.
Kreisel für Börsenplatz
Das Geschäft Auenpark beinhalte eigentlich zwei Punkte, hielt der Gemeinderat an seiner letzten Sitzung fest: nämlich den Gestaltungsplan mit den Einsprachen sowie die Verkehrssituation am Börsenplatz. Ein Kreisel anstelle der vielbefahrenen Kreuzung war in Niedergösgen schon lange vor dem Auenpark ein Thema. Jetzt will man gemeinsam mit dem Kanton nach einer Lösung suchen. Denn die Hauptstrasse hat den Status einer Kantonsstrasse, während Jura- und Schachenstrasse in der Verantwortung der Gemeinde liegen. «Wir möchten darum möglicht bald einen Termin mit den Verkehrsplanern des Kantons vereinbaren», sagt die Gemeindeschreiberin.