
«Schritt zur Fusion zum richtigen Zeitpunkt»
Das Fusionsprojekt der beiden Gemeinden kommt in die entscheidende Phase. Am 21. September wird an der Gmeind darüber abgestimmt.
In knapp drei Wochen stimmen die beiden Gemeinden Attelwil und Reitnau über den Zusammenschluss ab. «Die Vorarbeiten sind gemacht, jetzt entscheidet die Bevölkerung», sagt Martin Hitz, Projektleiter und Mitglied des Projektausschusses.
In einem vierzehnseitigen Vertrag ist alles für den Zusammenschluss geregelt. So wird die neue Gemeinde Reitnau heissen. In Attelwil wird auf der Ortstafel «Attelwil (Gemeinde Reitnau)» stehen und auch die bisherigen Postadressen und die Postleitzahlen bleiben nach dem Zusammenschluss bestehen. Kommt es am 21. September in beiden Orten an der Gmeind zu einem Ja und dann am 26. November an der Urne zur Fusion der beiden Einwohnergemeinden, so werden gleichzeitig auch die beiden Ortsbürgergemeinden zusammengeschlossen.
Die Wahlen für die Behörden der neuen Gemeinde für den Rest der Amtsperiode 2018/21 werden gemeinsam vorbereitet und durchgeführt. Für den ersten gemeinsamen Gemeinderat werden zwei Wahlkreise gebildet. Attelwil hat Anrecht auf zwei Sitze, Reitnau auf drei. Die übrigen Behörden und Kommissionen sowie Gemeindeammann und Vizeammann werden in einem Wahlkreis gewählt.
Das sind nur einige der total 40 Punkte, die die Organisation der neuen Gemeinde per 1. Januar 2019 regeln sollen. Nebst dem vorbereiteten Vertrag, über den abgestimmt wird, gehen die Projektverantwortlichen und die beiden Gemeinderäte in einem zweiundzwanzigseitigen Bericht nochmals vertiefter auf die Vor-, aber auch auf die Nachteile der erhofften Fusion ein. «Natürlich verlieren die beiden Gemeinden ihre Eigenständigkeit, trotzdem stehen beide Gemeinderäte geschlossen hinter der Fusion», betonen die beiden Gemeindeammänner Regina Lehmann-Wälchli (Reitnau) und Roger Lehner (Attelwil). «Wir sind überzeugt, dass die gesamte Bevölkerung beider Gemeinden kurz- und langfristig einen Nutzen aus diesem Zusammenschluss zieht.»
Auch wenn in beiden Gemeinden kaum Kritik an der geplanten Fusion zu hören ist, so haben beide Gemeindeammänner grossen Respekt vor den anstehenden Abstimmungen. «Bei einem Alleingang werden die Probleme aber nicht kleiner», sagt Roger Lehner. «Zumal der Kanton zunehmend Druck auf die Gemeinden ausübt, damit sich diese effizienter organisieren.»
Kommt es zur Fusion, bezahlt der Kanton der neuen Gemeinde rund 3,8 Millionen Franken. Mit diesem Geld wird unter anderem dafür gesorgt, dass der Steuerfuss bis und mit dem Jahr 2022 bei voraussichtlich 114 Prozent gehalten werden kann.
Der ausgearbeitete Vertrag, aber auch der ausführliche Bericht und der Antrag an die Gmeind liegen ab 6. September während den ordentlichen Bürozeiten der Gemeindeverwaltungen Reitnau und Attelwil öffentlich zur Einsicht auf.