
Rathaus platzt aus allen Nähten – nun müssen Mitarbeiter raus
In der Verwaltung fehlt Raum für Arbeitsplätze. Dem entgegnet der Gemeinderat nun mit einer langfristigen Planung. Erster Schritt: Angestellte weichen in den Winkel und ins Kurthhaus aus.
Die Lage ist prekär und schlägt den Stadtangestellten aufs Gemüt und den Magen: Das Rathaus bietet nicht mehr genügend Platz für alle Arbeitsplätze. Deshalb arbeiten einzelne Mitarbeiter bereits ausserhalb oder zu Hause. Nicht unbedingt vorteilhaft, wenn eine Verwaltung nicht zentral an einem Ort steht und selbst der Ammann kein Büro mehr hat. Hans-Ulrich Schär hat sein Büro vor rund zwei Jahren geräumt, um für die Verwaltung Platz zu schaffen. Ohne telefonische Vorankündigung sind keine Sprechstunden möglich.
Neu ist das Problem nicht, aber es hat sich verschärft. «Während den letzten zwei Jahren wurde mit allen Mitteln versucht, das Platzproblem vor Ort zu entschärfen», schreibt die Gemeinde in den aktuellen «Rathausnachrichten». Die Möglichkeiten seien nun aber ausgeschöpft, sagt Andreas Kalt, Gemeindeschreiber und Geschäftsleiter der Gemeinde. Das Verschieben und Optimieren von Arbeitsräumen und -plätzen oder auch das Installieren zusätzlicher Trennwände hat zu wenig gebracht – ausser, dass die einzelnen Arbeitsplätze kleiner geworden sind. Die Situation verlange Sofortmassnahmen.
Ausziehen– einziehen– ausbauen
Die Gemeinde hat nun ein dreistufiges Verfahren eingeleitet. Erster Schritt sind fünf neue Arbeitsplätze in den gemeindeeigenen Liegenschaften Kurthhaus und Winkel gleich neben dem Rathaus. Hier werden Mitarbeiter der Sozialen und Zentralen Dienste einquartiert. Allerdings nur vorübergehend, wie Andreas Kalt sagt. Ab Januar sollen diese und weitere Arbeitsplätze dann in einem externen Gebäude eingemietet werden. «Die Büros im Kurthhaus und vor allem im Winkel sind unvorteilhaft und nicht das, was wir unseren Mitarbeitern gerne bieten möchten», erklärt der Gemeindeschreiber. Deshalb soll in einem dritten Schritt das Rathaus ausgebaut werden – der Zeitrahmen dazu beträgt zirka fünf Jahre. Noch gebe es ungenützte Räume und ein Geschoss, das man zu Arbeitsplätzen ausbauen könne. Blöd nur: Einen Kredit für den Ausbau des Stadtbüros lehnte die Gmeind vor drei Jahren ab. Nun sollen die Projekte «Ausbau Stadtbüro» sowie «Rathauskonzept 2004» reaktiviert werden. Damit steht fest: Die Arbeitsbedingungen für die Verwaltung werden in einigen Jahren erneut an der Gemeindeversammlung entschieden.
Dienste umfangreicher als früher
Der Platzmangel ist zahlreichen neuen Aufgaben und dem starken Bevölkerungszuwachs zuzuschreiben. So sind Angebote und Aufgaben der Sozialen Dienste deutlich umfangreicher als früher. In der Abteilung Bau, Planung und Umwelt führen die anhaltende Bautätigkeit, Nutzungsplanungen sowie Projekte im Hoch- und Tiefbau zu einem Bedarf an mehr Stellenprozenten. Die Zentralen Dienste schliesslich verstärken temporär ihr Team, um hängige Projekte abzuschliessen.