Nur das Meer fehlt noch

 

Die sommerlichen Temperaturen locken wieder viele Badegäste zum Sandbänkli bei Rothrist an der Aare – ein kleines Paradies für Familien.

Das Unwetter, das vorletzten Samstag Keller und Bahnunterführungen überflutete, verdarb auch den Badespass: Für ein paar Tage war es unmöglich, den hauseigenen Strand, die Sandbank bei Rothrist, zu besuchen. Dafür war der Wasserspiegel der Aare viel zu hoch. Mittlerweile steht anstelle der rabenschwarzen Gewitterwolken wieder blauer Himmel an der Tagesordnung. Auch die Temperaturen steigen über sommerliche 30 Grad. Für die Sandbank bedeutet das: Gäste.

Ein verborgenes Paradies
Vergnügtes Kinderlachen dringt zwischen den Bäumen, hinter welchen sich das geheime Badeparadies verbirgt, hervor. Eine schmale Steintreppe führt vom Kiesweg hinunter. An ihrem Ende wartet ein weisser Sandstrand, wie man ihn sonst nur aus den Ferien im Süden kennt. Dahinter glitzert die tiefblaue Aare in der nachmittäglichen Sonne. Das sanfte Rauschen der Bäume erfüllt die Luft. Gummiboote und Luftmatratzen sind fleissig im Einsatz. Die einen rä- keln sich entspannt in der Sonne, während andere sich eine Abkühlung im erfrischenden Nass gönnen. So auch drei Schülerinnen aus der Umgebung. Das Tolle an der Sandbank sei eben, bemerken sie, dass man nicht nur einfach baden könne, auch grillieren sei möglich. «Es ist halt wie an einem richtigen Strand.»

Und den sollte man geniessen, solange er noch da ist. In der Regel verschwinden die sandigen Erhebungen nach einiger Zeit wieder. Ihre Entstehung verdanken sie Ablagerungen von Kies oder Sand am Flussgrund, die sich bei nachlassender Geschwindigkeit des Wassers bilden können.

Besonders geeignet ist der Ort für Familien. Die Kinder finden eine Menge Platz, um sich auszutoben, herumzutollen oder Kunstwerke aus Sand zu erschaffen, während die Eltern sich in aller Ruhe einem guten Buch widmen können. Alleine dieses Bild erweckt bei den Besuchern das Gefühl, tatsächlich in den Ferien zu sein. «Wer muss schon in den Süden, wenn er auch an die Aare gehen kann», postet etwa Paul W. auf seinem Facebook-Account unter einem Foto seiner Füsse im Sand. Auch am Montagnachmittag geniesst er ein paar Stunden auf der Sandbank an der Aare. «Ich habe diesen Ort entdeckt, als ich noch im Gastgewerbe gearbeitet habe und einen gemütlichen Platz für meine Mittagspausen suchte», sagt er. Tatsächlich hüllen das Grün der umliegenden Bäume und dazu das sanfte Plätschern des Wassers den Ort in Gediegenheit und Stille.

Besucheransturm erwartet
An Wochenenden, wenn manchmal so viele Besucher zur Sandbank strömen, dass man beinahe um einen Platz für sein Badetuch kämpfen muss, wird von dieser Ruhe wohl weniger zu spüren sein. Für erfahrenere Besucher ist dieser Andrang an den freien Tagen Grund genug, eher unter der Woche vorbeizuschauen. Auch dieses Wochenende werden die hohen Temperaturen wohl wieder zahllose Gäste anlocken und somit deutlich verkünden: Das Paradies hat wieder geöffnet.