
«Das Ausmass wird einem erst jetzt bewusst»
Stadträtin Christiane Guyer – verantwortlich für die Ressorts Sicherheit und Kultur – zieht zwei Tage nach dem verheerenden Unwetter ein erstes Fazit.
Was ist Ihr Fazit am Montag nach dem grossen Unwetter?
Christiane Guyer: Wir konnten die meisten der 500 Schadensfälle innerhalb von 26 Stunden erledigen. Ausserdem hat die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Organisationen – Feuerwehren, Zivilschutzorganisationen, Unternehmen und Privaten – gut funktioniert. Und nebst all den Sachschäden hatten wir Glück im Unglück: Keine Person ist schwer verletzt worden; und das bei diesem Ausmass von Unwetter.
Welche Rückmeldungen erhielten Sie von der Bevölkerung
Die Bevölkerung zeigt Verständnis, dass wir nicht überall sofort zu Hilfe eilen konnten und Prioritäten setzen mussten. Aber das ist eine Extremsituation, wir haben nicht überall gleichzeitig helfen können. Seitens der Bevölkerung haben wir viele positive Rückmeldungen bekommen.
Ist man an den meisten Orten über den Berg?
Nein, man ist nicht über den Berg, sondern man hat die Notfallsituation überwunden. Im Moment folgt das grosse Aufräumen; und das müssen ja vor allem die Betroffenen machen und entsprechend Hilfe holen. In diesem Sinne wünsche ich der Bevölkerung viel Kraft und Durchhaltewillen.
Haben Sie ein Beispiel?
Im Mühlethal kann ein Ehepaar nach wie vor nicht in sein Haus zurück, da dieses auf der einen Seite durch einen Hangrutsch zerstört worden ist. Wir können dort aber auch nicht aufräumen, weil wir noch nicht sicher sind, ob der Hang weiter rutscht. Wir sind daran, die Situation genau abzuklären, damit wir mit den Aufräumarbeiten anfangen können.