Ein ungeplanter Umweg über die Rennbahnklinik

Räbis Wäg a Unspunnen-Schwinget (5/10) Der Uerkner «Eidgenosse» Patrick Räbmatter hat sich am Arm verletzt.

Freud und Leid liegen im Sport manchmal nahe beieinander. Nur wenige Tage, nachdem Patrick Räbmatter mit dem Kranzgewinn auf dem Stoos seinen bisher besten Auftritt in dieser Saison ins Sägemehl hinlegte, folgte die Ernüchterung. Beim Basellandschaftlichen Kantonalschwingfest in Oberdorf musste der 25-jährige Uerkner wegen Schmerzen im rechten Oberarm vorzeitig aufgeben. Tags darauf stellte sich bei der ärztlichen Untersuchung eine durch Überbelastung hervorgerufene Entzündung der Bizepssehne, inklusive Ansammlung von Wasser heraus. «Ich kann von Glück reden, dass nichts gerissen ist», sagt Patrick Räbmatter, für den es die erste gröbere Verletzung in seiner Karriere ist. Gezwungene Pause Trotzdem wirft ihn der angeschlagene Arm in seinem Fahrplan in Richtung Unspunnen-Schwinget zurück.

Anstatt sich mittels Trainings und Wettkämpfen für den Saisonhöhepunkt Ende August den letzten Schliff zu verpassen, wird der «Eidgenosse» zur Pause gezwungen. «Das stört mich schon etwas, schliesslich will ich die ganze Saison hindurch konstante Leistungen bringen», sagt Räbmatter, «aber ich werde alles daransetzen, um am Unspunnen starten zu können.» Aus diesem Grund ist sich der Uerkner nicht zu schade, für einen optimalen Heilungsprozess den Umweg nach Muttenz in Kauf zu nehmen. In der auf Sportverletzungen spezialisierten Rennbahnklinik soll Esti Aeschbach dafür sorgen, dass Patrick Räbmatters Arm wieder funktionstüchtig wird. «Sie ist mit ihrem Team bei allen grösseren Schwingfesten im Einsatz», erzählt er über die Leiterin der Physiotherapie. «Wir haben es in guten und schlechten Zeiten lustig. Ich vertraue ihr.»

Sie weiss, was zu tun ist
Für die 36-jährige gebürtige Wohlerin ist es nicht die erste Begegnung mit einem angeschlagenen Schwinger. «Kreuzbandrisse, Knie- und Nackenprobleme, Rückenschmerzen oder Verletzungen an den Ellenbogen sind typisch», erzählt Esti Aeschbach. Entsprechend weiss sie, was im Fall von Patrick Räbmatter zu tun ist. In einer ersten Phase kümmert sich Aeschbach um den Schmerz, weil dieser so schnell wie möglich abklingen müsse. «Danach mache ich mit Patrick ein Aufbautraining, damit er bald wieder auf den Schwingplatz zurückkehren kann», erklärt Aeschbach.

Sie ist sich um das ambitionierte Vorhaben bewusst – denn die Zeit drängt. «Der Unspunnen-Schwinget kommt mit grossen Schritten auf uns zu, wir müssen Gas geben», sagt Aeschbach. Geduldiger Patient Immerhin kann die Physiotherapeutin auf einen «willigen» Patienten zählen. «Patrick ist geduldig, zuverlässig und sehr auf sein Ziel fokussiert», lobt sie Räbmatters Einsatz. Sie nehme ihn wie auf dem Schwingplatz als Sympathieträger wahr. Der «Eidgenosse» gibt die Blumen umgehend zurück und betont die Wichtigkeit der Therapie. «Sie hilft mir sehr, ich spüre viel weniger Schmerzen als zu Beginn», sagt Patrick Räbmatter. Allerdings sei noch unklar, wann er wieder in den Sägemehlring steigen werde. «Ich muss darauf achten, nicht zu früh zurückzukehren», sagt er, «ich will mir Zeit lassen, sonst falle ich auf Feld eins zurück.»