Sozialhilfebezüger halfen, die Alp wieder abzubauen

 

Die Alp Aarburg von Ridha Baccouch hat Saison Eins beendet. Beim Abbau des Forst-Hüttchens halfen auch Arbeitslose mit.

Drei Monate lang war sie die tiefstgelegene Bergbeiz der Schweiz: die Alp Aarburg. Das Angebot im schmucken Holzhüttchen mit Raclette, Fondue, Älplerkafis und mehr lockte viele, zumeist Stammgäste zu Wirt Ridha Baccouch an die Tische. Seit zwei Tagen ist von der Alp aber nichts mehr zu sehen. Ab 1. April begrüssen Ridha und Frau Safeta Baccouch die Gäste wieder im Campingrestaurant.

Innert zweier Tage wurde das Holzhüttchen, das der Forstbetrieb dem Wirt vermietet hatte, demontiert und eingelagert. Dem Forstbetrieb griffen dabei drei Sozialhilfebezüger unter die Arme. Förster Jörg Villiger lobt: «Die drei Männer – ein Schweizer und zwei Eritreer – haben das sehr gut gemacht. Die wissen, was Arbeit ist.» Für die Unterstützungsbedürftigen selbst war es nicht nur Abwechslung. Sie erhalten einen Zustupf in Form einer Integrationszulage. «Und sie können der Gesellschaft etwas zurückgeben», sagt Sozialvorsteherin Martina Bircher.

Die Idee, auf Sozialhilfebezüger zurückzugreifen, besteht in Aarburg seit vielen Jahren. Nach einer längeren Pause wird sie nun wieder reaktiviert. Bircher spricht von zwei bis vier geplanten Einsätzen für spezielle Arbeiten jedes Jahr. Gerade mit dem Forstbetrieb möchte man das Projekt noch ausbauen. Einsätze für die Gemeinde in dieser Form sind erlaubt. Für Private zu arbeiten und so zu einer Konkurrenz für die Wirtschaft zu werden, nicht.

Und was spart die Gemeinde damit? «Gar nichts – im Gegenteil», sagt Martina Bircher. Der Vorteil liege aber «darin, dass die Spreu vom Weizen getrennt werden kann». Es wird festgestellt, wer arbeitswillig ist. Beim Projekt «Alp» haben die Sozialen Dienste gemäss Bircher insgesamt elf Personen eingeladen. «Gerade einmal drei sind erschienen, zwei waren entschuldigt.» Den nicht Erschienenen muss das rechtliche Gehör gewährt und eine Verwarnung ausgesprochen werden. Bei einem erneuten Verstoss drohen Kürzungen.

Ob die Alp Aarburg im kommenden Spätherbst wieder eröffnet wird, steht noch nicht definitiv fest. Laut Alpverwalter Urs Wicki ist es für eine Bilanz noch zu früh. «Die Feuertaufe ist aber geglückt.» Der Förster jedenfalls hält das Holzhüttchen schon mal bereit.