Der FC Aarau und die Schützenhilfe – diese Kombination passt

Nie war der FC Aarau in dieser Saison Zweiter. Schafft er nun am letzten Spieltag den Sprung auf den Barrage-Platz? Dafür braucht es im vierten Anlauf und nach bisher drei Unentschieden den ersten Saisonsieg gegen Stade Lausanne-Ouchy. Gleichzeitig darf Thun, die beste Auswärtsmannschaft, in Wil nicht punkten – für die Ostschweizer geht es um nichts mehr.

Eine «Mission impossible»? Nun – seit 1981 stand der FC Aarau schon einige Male vor einer solchen Ausgangslage: Man war am letzten Spieltag angewiesen auf das Resultat in einem anderen Stadion, meistens ging es dabei um die Verhinderung des Abstiegs. Verrückt: Jedes Mal hatte das Schicksal ein Einsehen mit den Aarauern. Auch heute Abend?

1992: Vom Fast-Absteiger zum Schweizer Meister
Im Fernduell kämpfen Aarau und Yverdon um einen Platz im Oberhaus: Der FCA schlägt Locarno mit 1:0, ist für die Rettung aber auf eine Niederlage Yverdons gegen Basel angewiesen. Und tatsächlich: Zwei Tore von André Sitek im Waadtland besiegeln das Schicksal zugunsten des FCA. Ein Jahr später wird Aarau sensationell Schweizer Meister.

1999: Ein Geldköfferli als Motivationsspritze für Carouge
2:1 gewinnt Aarau am letzten Spieltag gegen Yverdon. Der Sieg ist nur etwas Wert, wenn gleichzeitig  Carouge Sion besiegt. Carouge, für das es um nichts mehr geht. Sion, das noch gegen den Abstieg kämpft. Doch die Walliser werden von angestachelten Genfern überrannt – angestachelt durch ein Geldköfferli aus dem Kanton Aargau.

2000: Dieses Mal geht der Dank ins Wallis
Scheinbar komfortabel liegen die Aarauer vor dem letzten Spieltag drei Punkte vor dem Abstiegsplatz. Doch dann verlieren sie 0:1 beim FC Zürich. Den Klassenerhalt darf der FCA im Letzigrund dennoch feiern, weil Bellinzona in Sion nicht über ein 2:2 hinauskommt. Ein Sieg der Tessiner hätte den FCA-Abstieg bedeutet.

2002: Die wundersame Rettung am grünen Tisch
Tränen im Brügglifeld: Trotz 2:1-Sieg am letzten Spieltag gegen Xamax steigt der FC Aarau wegen der schlechteren Tordifferenz sportlich ab. Doch dann die wundersame Wende am grünen Tisch: Lugano, Lausanne und Sion erhalten vom Verband keine Lizenz. Aarau, Delémont und Luzern profitieren und bleiben in der (damals noch) Nationalliga A.

2005: Zum Glück verliert Schaffhausen noch deutlicher
Punktgleich und mit der gleichen Tordifferenz gehen Aarau und Schaffhausen in den letzten Spieltag: Wer muss in die Barrage gegen Vaduz? Aarau muss beim FC Zürich ran und verliert 0:2. Zum Glück nicht höher: Denn weil Schaffhausen gegen YB 1:4 untergeht, müssen die Munotstädter wegen der schlechteren Tordifferenz in die Barrage.

2006: Ein 0:0 gegen GC, das ins Auge hätte gehen können
Vor dem letzten Spieltag ist Aarau Siebter, hat aber nur zwei Punkte Vorsprung auf Rang 10 und die schlechtere Tordifferenz als die drei Teams hinter sich. Das 0:0 gegen GC ist an sich zwar aller Ehren wert, doch nur weil Xamax, Schaffhausen und Yverdon verlieren, bleibt der FC Aarau auch nach dem letzten Spieltag vor diesem Trio auf Rang 7.

2007: Aarau klinisch tot – da kommt Gilbert Gress
Nach 33 von 36 Spieltagen ist Aarau gefühlt abgestiegen. Die Installation von Ulknudel Gilbert Gress wirkt wie ein schlechter Scherz: Doch dann gibts aus drei Spielen fünf Punkte; am letzten Spieltag spielt Aarau 1:1 gegen St. Gallen und hievt sich dank der Niederlage des FC Schaffhausen in Thun in die Barrage. Dort gelingt die Rettung gegen Bellinzona.

2012: Torflut im Fernduell mit Bellinzona
Aarau oder Bellinzona – welcher Challenge -League-Klub schafft es in die Barrage? Vor dem letzten Spieltag haben beide gleich viel Punkte und die gleiche Tordifferenz: Wer die letzte Partie höher gewinnt, geht in die Aufstiegsspiele. Es kommt zur Torflut: Bellinzona schlägt Wohlen «nur» 5:0, während Aarau Étoile Carouge mit 7:0 niederkantert.