
Auf den IHC Rothrist wartet die schwierigste Aufgabe der Saison
Beim IHC Rothrist geht es familiär zu und her. Mit Ivan, Roman und Martin Zietala, Roman und Andrin Pfranger sowie Mika und Linus Werren spielen mehrere Geschwister in der von Stefan Siegrist trainierten NLA-Equipe. «Mit dem Bruder in der gleichen Mannschaft zu spielen, macht grossen Spass. Das können sich nur wenige erträumen», sagt Linus Werren. Der 21-jährige Mathematikstudent aus Rothrist läuft seit Kindsbeinen für den IHCR auf. Nachdem Mika von einem Kollegen auf die Sportart aufmerksam gemacht wurde, schloss sich zwei Jahre später auch Linus dem Klub an.
Seither halten die Werrens ihrem Stammverein die Treue. «Mika ist ein echter Spielmacher. Er steht defensiv sehr solid und behält den Überblick, während ich der Spieler bin, der stochert und dem Gegner so das Leben schwer macht», sagt Linus Werren. Sein 23-jähriger Bruder bezeichnet ihn als Kopfspieler. «Wenn es ihm läuft, spielt Linus super. Wenn nicht, macht er sich Gedanken über alles und fällt in ein Loch», erzählt Mika Werren. Der angehende Primarlehrer attestiert seinem Bruder viel Talent. «In den letzten Jahren war Linus öfters verletzt. Ich hingegen musste hart trainieren, um das gleiche Niveau zu erreichen», sagt er.
Vertrauen in das Können, die Disziplin und die Fitness
Ab Samstag kämpfen Mika und Linus Werren mit «ihrem» IHC Rothrist im Playoff-Final gegen den SHC Rossemaison um den Schweizer-Meister-Titel. Als Qualifikationssieger geniessen die Jurassier in der Best-of-5-Serie Heimvorteil. «Sie in ihrer Halle zu schlagen, ist etwas vom schwierigsten im Schweizer Inlinehockey», sagt Linus Werren vor den Auswärtsspielen am Samstag (17 Uhr) und Sonntag (15 Uhr). «Auf dieser Unterlage ist das Tempo extrem hoch und die Qualität der Pässe besser als auf den Aussenplätzen», erklärt er.
Trotzdem lautet das Ziel, mindestens einen Sieg zu landen, womit das Momentum für die folgenden zwei Heimspiele am 13. und 14. November auf Rothrister Seite fallen dürfte. «Wenn wir unser Spiel aufziehen und einen guten Tag erwischen, haben wir eine Chance», sagt Linus Werren. Bruder Mika ergänzt, dass die Disziplin der Schlüssel zu einer Topleistung sei: «Wir dürfen keine unnötigen Strafen beziehen. Die nutzt Rossemaison eiskalt aus.»
Hoffnung schöpft das Sturmduo aus dem gewonnenen Qualifikations-Heimspiel (8:7 n.V.) und dem verlorenen Cup-Halbfinal (5:9). «Wir haben ihnen den Sieg mit unseren Eigenfehlern geschenkt», sagt Mika Werren und betont, «dass wir mindestens ebenbürtig gewesen sind». Linus Werren sieht zudem in der konditionellen Verfassung des IHC Rothrist einen Vorteil: «Wir sind eines der fittesten Teams der Liga.»
Wie schlage ich Rossemaison?
Vor gut zehn Tagen hat ihre Equipe mit dem Einzug in den NLA-Playoff-Final für den IHC Rothrist etwas Historisches geschafft. Wie waren die Reaktionen darauf?
Stefan Siegrist: Die meisten Reaktionen war einfach Gratulationen. Allerdings betone ich immer wieder, dass wir bis jetzt noch nicht viel geschafft haben. Wir sind erst im Final, wollen aber unbedingt den Titel holen.
Was haben Sie seither gemacht? Haben Sie normal weitertrainiert oder dem Team eine Pause gegönnt?
Weil am zweiten Halbfinal-Wochenende eine Doppelrunde war, haben wir am Dienstag darauf ganz locker trainiert. Ausserdem haben wir einen Workshop zum Thema «Wie schlage ich Rossemaison?» abgehalten. Ich wollte wissen, was für Ideen die Spieler haben. Die drei, vier wichtigsten Punkte werde ich in die Vorbereitung einfliessen lassen. Ausserdem waren wir auf der Suche nach einer Halle, in der wir trainieren können, weil Rossemaison bekanntlich in einer Halle spielt. Wir sind schliesslich in Vordemwald und Diessbach fündig geworden.
Die Final-Serie wird im Best-of-5-Modus ausgetragen. Wer den Pokal will, muss also drei Siege holen. Rossemaison steigt als Favorit in die Serie gegen Rothrist. Was erwarten Sie von ihrer Mannschaft?
Ganz einfach, dass sie die Serie gewinnt (lacht). Wir glauben zu 100 Prozent daran, dass wir sie bezwingen können, obwohl sie den Heimvorteil haben. Wir können als Aussenseiter ohne Druck in die Final-Serie starten, weil wir das erste Spiel zwar gewinnen wollen, aber nicht gewinnen müssen. (mwy)
Nationalliga A, Playoff-Final (best-of-5):
Erste Runde: Am Samstag: Rossemaison – Rothrist (17.00 Uhr). – Zweite Runde: Am Sonntag: Rossemaison – Rothrist (15.00). – Dritte Runde: Samstag, 13. November: Rothrist – Rossemaison (16.00). – Ev. vierte Runde: Sonntag, 14. November: Rothrist – Rossemaison (14.30). – Ev. fünfte Runde: Samstag, 20. November: Rossemaison – Rothrist (16.00).