
Nur zu laufen wäre für die Bertschi-Geschwister zu langweilig
«Uns gefällt es, nicht nur Rennen zu müssen, sondern mit dem Kartenlesen eine zweite Herausforderung zu haben», sagen Joschka, Maxim und Anouk Bertschi unisono. Diese Aufgabe meistern sie beim Final der Aargauer Schüler- und Jugendmeisterschaften in Zofingen nicht perfekt, aber trotzdem erfolgreich. Die Geschwister aus Gränichen holen sich in ihrer jeweiligen Altersklasse den Sieg in der Gesamtwertung und bescheren dem gastgebenden OLK Wiggertal damit einen Dreifach-Triumph. «Zu dritt zu gewinnen, ist toll. Schön, sind sie auch erfolgreich», freut sich Joschka Bertschi über den eigenen und den Erfolg seiner jüngeren Geschwister.
Falsche Karten-Wahl und ein folgenschwerer Fehler
Das 15-jährige Mitglied des Aargauer Nachwuchskaders nahm den zum ersten Mal als Sprint-OL ausgetragenen Abschlusslauf des McDonalds-Cup als Führender bei den H16-Junioren in Angriff. Kurz nach dem Start beim Stadion Trinermatten merkte Joschka Bertschi aber, dass er die falsche Karte in den Händen hielt. Er musste umkehren. Diese Hypothek vermochte er nicht mehr wettzumachen und beendete das Rennen auf dem zweiten Platz. Weil der Vorsprung auf Sieger Yanis Lützelschwab (Gebenstorf) genug gross war, reichte es ihm trotzdem zum Gesamtsieg. «Auch wenn es andere Siege gibt, die mir mehr bedeuten, ist es toll, dass ich das geschafft habe», sagt Joschka Bertschi.
Ebenfalls ein folgenschwerer Lapsus unterlief Anouk Bertschi. Die 9-Jährige verpasste einen Posten und wurde disqualifiziert. «Das ärgert mich schon sehr, aber schlimm ist der Fehler zum Glück nicht», sagt sie. Weil die Jüngste der Bertschi-Kinder in der Kategorie D10 als einzige Läuferin an den Start ging, «verteidigte» sie den ersten Platz in der Gesamtwertung trotzdem. «Das ist ein kleiner Trost», meinte Anouk Bertschi, nachdem die ersten Tränen der Enttäuschung getrocknet waren.
Doppelten Grund zur Freude hatte dafür Maxim Bertschi. Der 12-Jährige machte sich bei den H12-Junioren von Platz zwei aus auf die Postensuche und gewann den finalen Lauf. Dadurch fing er Kasimir Graber von der OLG Suhr im letzten Moment noch an der Spitze der Gesamtwertung ab. «Das ist ein toller Erfolg – vor allem, weil auch meine Schwester und mein Bruder gewonnen haben», freute sich Maxim Bertschi über seinen Coup in vertrauter Umgebung. «Ich kenne die Badi, deshalb ist das Gelände für mich nicht fremd», erzählte er.
Positiver Nebeneffekt an einem gelungenen Tag
Daniel Bär vom OLK Wiggertal sieht in den Erfolgen der Geschwister eine Bestätigung der Trainingsarbeit im Verein. «Es zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind», sagte Bär, der von einem positiven Nebeneffekt an einem ohnehin gelungenen Tag spricht. «Wir sind sehr zufrieden damit, wie der Anlass abgelaufen ist», so Bär. Nur bei den Teilnehmerzahlen hat er noch Luft nach oben ausgemacht. «Nicht alle machen einen Sprint-OL gerne, manche sind lieber im Wald», erklärt Bär. Es sei aber schön gewesen zu sehen, «wie sich die 20-jährigen Läufer mit den 70-Jährigen in der gleichen Kategorie messen».
Gute Bilanz des Wiggertaler Nachwuchses
Gleich sieben Wiggertalerinnen massen sich am ASJM-Schlusslauf in Zofingen in der Kategorie D14. Julia Emmenegger (Aarburg) meisterte die Aufgabe am schnellsten. Sie verzeichnete eine kleine Unsicherheit zu Posten 11 gleich nach dem Kartenwechsel, lief ansonsten aber konstant und wurde dafür mit dem vierten Platz belohnt. Annalena Zinniker (Aarburg) wurde der gleiche Posten zum Verhängnis. Sie verlor gut anderthalb Minuten. Am Ende resultierte Rang acht. Carla Wymann (Rothrist), Nadja Zeller (Aarburg), Johanna Bühler (Aarburg) und Ronja Frey (Mühlethal) ergänzten die Wiggertaler D14-Bilanz mit den Rängen zehn, zwölf, dreizehn und vierzehn.
In der Kategorie D16 beendeten Mia Sommerhalder (Strengelbach), Anina Schmid (Aarburg) und Lilian Fürst (Rothrist) die Saison mit dem sechsten, achten beziehungsweise neunten Platz. Jan Wullschleger (Strengelbach) war zufrieden mit dem fünften Rang in der Kategorie H18, ebenso wie Henry Wymann (Rothrist), Dritter bei H10 sowie Alessio Duss (Strengelbach), Sechster bei H12. Zum ersten Mal an einem Wettkampf dabei war Jonina Huber (D10, Aarburg). Sie quittierte sämtliche Posten richtig und klassierte sich auf Platz drei.