Sie sind hier: Home > Region > Aarburg ist mehr als nur Festung und Woog

Aarburg ist mehr als nur Festung und Woog

Wer an Aarburg denkt, dem erscheint sehr wahrscheinlich sofort ein bestimmtes Bild vor dem geistigen Auge: Hoch oben auf dem Felsen thronen Festung und Kirche; im Vordergrund fliesst die Aare, die mit der Woog einen natürlichen Hafen bildet; und im Hintergrund sind Alte Post und Maillart-Brücke zu sehen – ein Postkartenidyll.

Das heutige Städtchen Aarburg liegt an einem alten Handelsweg, der bereits in römischer Zeit von Olten in die Zentralschweiz führte. Das belegen Münzfunde zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als beim Bau einer Fabrik Münzen gefunden wurden, die vor allem aus der Regierungszeit von Tetricus I. (Kaiser des gallischen Sonderreiches, reg. 271–274) stammen. In West-Ost-Richtung diente die Aare als natürlicher Verkehrsweg und der natürliche Hafen bot einen nicht zu unterschätzenden Standortvorteil. Es bildet sich hier durch die Strömungen die sogenannte Waage (oder Woog in Mundart). Am Landhausquai standen daher diverse Lagerhäuser und Scheunen, die dem Schifffahrtsgewerbe und der Flösserei dienten. Viele dieser Gebäude sind heute nicht mehr erhalten – sie wurden nach dem Bau der Eisenbahnlinien schlicht nicht mehr gebraucht und später abgerissen.

Das nebenstehende Bild aus dem Jahr 1913 zeigt zwar nicht das eingangs erwähnte typische Postkartenidyll, ist aber dennoch bemerkenswert. Auf den ersten Blick ist alles da, wo es hingehört: die Aare mit der Woog, die Maillart-Brücke und die Alte Post, das Städtli, die Stadtkirche und die Festung, das Schulhaus Hofmatt und das 1908 frisch angelegte Aarepärkli am Landhausquai. Betrachtet man das Bild jedoch länger, fällt einem die spärliche Besiedelung in Richtung Oftringen und Rothrist auf. Und könnte man nun noch die Kamera nach links schwenken und Richtung Olten blicken, würde sich eine ähnliche leere Landschaft auftun.