
Abgelehnte Turnhallensanierung: Gemeindeversammlung als Diskussionsplattform nutzen
Aarburg ist finanztechnisch im Dilemma. Die Gemeinde ist hoch verschuldet und hat einen ebenso hohen Investitionsbedarf. Dass ein zwingender Handlungsbedarf besteht, sehen auch die Gemeinderäte, die die Aufgabe haben, die Ausgaben zu analysieren und Vor- und Nachteile einzelner Budgetposten gegeneinander abzuwägen. So griff der Gemeinderat letztes Jahr zu drastischen Mitteln und wollte die Stadtbibliothek schliessen, um damit jährlich 60 000 Franken zu sparen. Der Vorschlag warf hohe Wellen und wurde an der November-Gmeind klar verworfen. Sechs Jahre lang darf nun nicht mehr darüber debattiert werden. Ein klares Ja gabs auch zum Erhalt des baufälligen Freibades, indem für die Sanierung ein Projektierungskredit von 150 000 Franken gesprochen wurde. Auch der Spielgruppen-Gemeindebeitrag an die Miete mit jährlich 14 600 Franken wird weiterhin entrichtet.
Sparen um jeden Preis war an der November-Gmeind jedenfalls nicht angesagt. Was fehlte, war eine Diskussion und ein Rückweisungsantrag zur Sanierung der Turnhalle Höhe. Die Bürgerinitiative GEFA blieb hierzu still und der Souverän stimmte dem 3,46- Millionen-Kredit deutlich zu. Erst danach ergriff die GEFA das Referendum gegen den Beschluss. Ihre Argumente schienen zu stechen, denn an der Urne gab es einen Meinungswechsel und der Kredit wurde nun klar abgelehnt.
Was die Abstimmung nicht beantwortet, ist das weitere Vorgehen. Dies kann nur an einer Gemeindeversammlung diskutiert werden. Klar ist, die Turnhallen-Sanierung muss vorangetrieben werden, denn nicht nur der mit Quecksilber belastete Aussenplatz ruft nach dringender Erneuerung.