Abgetretener Geschäftsführer Peter Rötheli zum EHCO-Verlust: «Wir stehen zu Fehlern»

Die Verwaltungsräte der EHC Olten AG mussten an der 19. ordentlichen Generalversammlung eine negative Erfolgsrechnung präsentieren. Bild: Bruno Kissling Zur Verfügung gestellt
Die Verwaltungsräte der EHC Olten AG mussten an der 19. ordentlichen Generalversammlung eine negative Erfolgsrechnung präsentieren. Bild: Bruno Kissling Zur Verfügung gestellt

Ein Minus von 400’000 Franken, ohne Liquiditätszuschüsse von grosszügigen Verwaltungsräten und Partnern sogar ein Loch von rund 1,1 Millionen Franken. Der EHC Olten stand, wie bereits in den Nullerjahren, nahe vor dem Aus. Altlasten waren aufgetaucht, die bereinigt werden mussten.

Die neue Führung hat an der GV tunlichst vermieden, Namen zur Misswirtschaft der vergangenen Jahre zu nennen. Doch die ausgewiesenen, kapitalen Altlasten in der Erfolgsrechnung führen auf eine Zeit zurück, in welcher vor allem eine Person für den EHCO weibelte: der im November abgetretene Geschäftsführer Peter Rötheli.

Er habe die Zahlen aus dem Geschäftsjahr 18/19 zur Kenntnis genommen und die Pressetexte dieser Zeitung gelesen, sagt Rötheli auf Anfrage. Er habe Reaktionen von Fans und Freunden erhalten und sich telefonisch ausgetauscht mit Weggefährten. Zu konkreten Details der Erfolgsrechnung, wie etwa einseitig signierten Verträgen, Sponsoringbeiträgen mit der Währung «WIR» und ausstehenden Debitorenbeständen, möchte er keine Auskunft geben.

«Uns ist bewusst, dass wir auch Fehler gemacht haben. Wir stehen zu diesen Fehlern», sagt Rötheli. Er hält aber auch fest: «Zum aktuellen Defizit haben nicht nur Altlasten beigetragen, sondern auch zusätzliche Investitionen und Ausgaben, die vom heutigen Verwaltungsrat abgesegnet oder getätigt worden sind.»

Vielleicht sei der grösste Fehler gewesen, sich nicht genügend um die Stärkung der Strukturen gesorgt zu haben. Der Klub ist mit Röthelis Herzblut und Leidenschaft so schnell gewachsen, dass man wohl jeweils zu viel Geld in die Mannschaft und die Renovation des Stadions gesteckt habe.

In Röthelis Stimme schwingt Enttäuschung mit: «Niemand will dem Klub Schaden zufügen. Ich und auch alle damaligen Verwaltungsräte oder Geschäftsleitungsmitglieder tragen den EHCO tief im Herzen.»