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Gemeindepräsident hat knappen Entscheid erwartet: Härkingens Stimmbevölkerung sagt mit 52 Prozent Ja zu neuer Turnhalle

Die Abstimmung für eine zusätzliche Einfachturnhalle bewegte in Härkingen die Gemüter: Schon im Vorfeld machten gleich fünf Flyer Stimmung für oder gegen den Neubau. Dementsprechend hoch war die Stimmbeteiligung mit 70,1 Prozent – und denkbar knapp das Resultat: Bei 796 gültigen Stimmen – davon 5 leer – sagten 412 Härkingerinnen und Härkinger Ja zur neuen Einfachturnhalle; 379 Stimmberechtigte lehnten die Vorlage ab. Der Entscheid fiel also mit 33 Stimmen Unterschied. In Prozentzahlen ausgedrückt: 52 Prozent stimmten zu, deren 48 dagegen. Wegen des knappen Entscheids wurde die Vorlage von verschiedenen Wahlbüromitgliedern als Gegenkontrolle doppelt ausgezählt, wie es im Abstimmungsprotokoll heisst. An der Gemeindeversammlung Mitte August war der Entscheid mit 76 zu 16 Stimmen viel deutlicher.

André Grolimund

Für Härkingens Gemeindepräsident André Grolimund kommt das Resultat nicht überraschend; er hat ein knappes Resultat erwartet. Er erinnert daran, dass 2017 das neue räumliche Leitbild sogar nur mit 7 Stimmen Differenz beim Volk durchkam. «Die Gegnerschaft hat aus verschiedenen Gründen Nein gestimmt», sagt er auf Anfrage. Für die einen ist das Projekt mit 4,8 Millionen Franken schlicht zu teuer, andere wollen die Halle nicht im eigenen Quartier oder sie nicht in den Boden versenkt haben; für dritte hat es in den Härkinger Vereinen, wegen der die neue Halle hauptsächlich gebaut wird, zu viele auswärtige Mitglieder. «Die Gegnerschaft ist an der Gemeindeversammlung wohl mehrheitlich zu Hause geblieben», analysiert er. Denn es war bereits vorher klar, dass das Projekt an die Urne kommt – bei Investitionen über einer Million Franken schreibt das die Härkinger Gemeindeordnung vor.

Der Gemeinderat freue sich, dass das Projekt über 4,8 Millionen Franken gleichwohl eine Mehrheit gefunden hat, sagt Grolimund. Es sei ein gutes Projekt. Er hofft, dass auch die Gegnerschaft dereinst Freude daran haben wird. Wie versprochen sollen die Steuern deswegen nicht erhöht werden. Härkingen habe derzeit ein Eigenkapital von über 8 Millionen Franken. «Die Gemeinde hat die vergangenen 15 Jahre sehr gut gewirtschaftet, sodass wir uns dieses Projekt leisten können.» Laut dem neuesten Entwurf des Finanzplans soll das Eigenkapital trotz der Millioneninvestition 2027 immer noch über 5 Millionen Franken betragen. Schon in der Abstimmungsbotschaft versprach der Gemeinderat: «Eine Investition in der geplanten Höhe ist für die Gemeinde Härkingen absolut tragbar und ohne Steuererhöhung möglich.»

Unterstützung der Vereine war da

Mit ein Grund für das positive Abstimmungsresultat ist laut Grolimund die Unterstützung der Vereine, für welche die neue Halle vor allem gebaut wird. Sie waren zwar nicht in der für die Planung einberufenen Arbeitsgruppe vertreten, doch die Vereine wurden immer mal wieder punktuell angehört. «So stellten wir sicher, dass das Projekt auf dem richtigen Weg ist», sagt Grolimund. Die Vereine sind nämlich bereits heute gezwungen, einen Teil der Trainings und der Wettkämpfe in Hallen anderer Gemeinden zu verlegen. Dies, obwohl die Trainingseinheiten bereits optimiert und zeitlich verkürzt wurden.

Situationsplan neu geplante Turnhalle Härkingen

Die neue Turnhalle wird südlich der bestehenden Mehrzweckhalle gebaut. Dies aus mehreren Gründen, wie es in der Abstimmungsbotschaft heisst. Zum einen ergäben sich Synergien mit der bereits vorhandenen Infrastruktur; zum anderen sei so eine Erweiterung auf eine Doppelturnhalle zu einem späteren Zeitpunkt möglich. Nicht zuletzt gehöre das zu bebauende Grundstück bereits der Gemeinde, und die existierenden Sportflächen müssten nur geringfügig verkleinert werden.

Baubeginn ist im Herbst 2022 vorgesehen

Wie geht es nach dem Urnenentscheid nun weiter? Gemäss Grolimund wird an der nächsten Gemeinderatssitzung entschieden, wie die bisherige Arbeitsgruppe, die das Projekt bisher begleitet hat, aufgestellt werden soll. Anfang nächsten Jahres sollen dann die nächsten Schritte festgelegt werden. Man sei nicht unter Zeitdruck, weil die Halle nicht an einem bestimmten Termin festgestellt sein müsste, so Grolimund. Am bisher skizzierten Zeitplan wolle man aber festhalten: Kommenden Herbst sollen die Bagger auffahren; Anfang 2024 ist laut Abstimmungsbotschaft die Eröffnung geplant.