
«Alle Kleidungsstücke sind nicht schlecht, aber die Skijacke ist echt der Hammer» – mit Video
Elf Tage vor der Eröffnungsfeier zu den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang konnte Rico Peter bereits etwas Olympia-Luft schnuppern. Gemeinsam mit einem kleinen Teil der 171-köpfigen Schweizer Delegation – darunter Langlauf-Olympiasieger Dario Cologna – durften die eidgenössischen Bobsportlerinnen und -sportler am Montagnachmittag im Vertriebszentrum Dosenbach-Ochsner Sport in Luterbach alle offiziellen Kleidungsstücke von Swiss Olympic für die Winterspiele fassen.
Rund zwei Stunden benötigten Rico Peter und sein Team, um von verschiedenen T-Shirts über Jacken, Schuhen und Pullovern bis hin zu Handschuhen und Sonnenbrillen die richtige Grösse zu eruieren. Der Aufwand hat sich aber gelohnt. «Es sind wirklich tolle Kleider», meinte Peter am Ende des Anprobe-Marathons.
Der 34-jährige Kölliker konnte sich bereits zum zweiten Mal in seiner Karriere mit einer Olympia-Kollektion eindecken. Im Vergleich mit jener von Sotschi 2014 schien die aktuelle Version höher in seiner Gunst zu liegen. «Alle Kleidungsstücke sind nicht schlecht, aber die Skijacke ist echt der Hammer», zeigte sich Peter begeistert.
Suche nach der Harmonie
Für den Aargauer Bobpiloten und seine Anschieber stellte der Ausflug nach Luterbach eine willkommene Abwechslung dar. Noch am Abend kehrten sie nach Andermatt zurück, wo bereits in der vergangenen Woche intensiv am letzten Olympia-Schliff gearbeitet worden ist. «Wir wollen auf der Anschiebebahn an unserem Start feilen, damit in Südkorea die Harmonie stimmt und wir explodieren», sagte Rico Peter.
Während die Genesung seines Daumens nach dem beim Sturz in Altenberg erlittenen Knochenbruch erstaunlich gut voranschreite, dürfe auch Thomas Amrhein nach seinem Schlüsselbeinbruch auf eine vorzeitige Rückkehr in den Eiskanal hoffen. «Er ist in Andermatt dabei. Wir müssen aber schauen, wie gut es geht», erklärte Peter.
Dass zwischen dem letzten Weltcuprennen der Saison in Königssee (De) und dem olympischen Zweier-Wettbewerb ein ganzer Monat liegt, käme ihm auch in psychischer Hinsicht gelegen. «Ich habe zuhause etwas Zeit mit der Familie und meiner Tochter genossen. Das hat gutgetan – auch, weil die Saison bis jetzt nicht optimal verlaufen ist», sagte Rico Peter.
Spätestens in Pyeongchang soll sich die Bilanz ins Positive wenden. «Wir haben riesiges Potenzial», so Peter, «das wollen wir in Südkorea auch zeigen.»
Der Fahrplan bis Pyeongchang steht
Auf dem Weg nach Südkorea steht Rico Peter die entscheidende Phase bevor. Am kommenden Samstag reisen der Kölliker und sein Team nach Südkorea, ehe sie im Olympia-Eiskanal in Pyeongchang während zweier Tage die richtige Linie suchen wollen. Danach folgt der Transfer in die Hauptstadt Seoul, um dem drohenden Lagerkoller im Olympia-Dorf entgegenzuwirken. Gleichzeitig können Peter und seine Anschieber die Infrastrukturen einer Universität für Trainings und Übernachtung nutzen. Erst für die offizielle Trainingswoche wird die Schweizer Bob-Delegation in ihr Olympia-Quartier zurückkehren. «Dann können wir das Abenteuer definitiv in Angriff nehmen», sagte Rico Peter.