
Alles ist besser, als daheim zu warten
Lange schien es, als müsste der SC Langenthal in dieser Saison ohne ausländisches Verstärkungspersonal auskommen. Mittlerweile steht mit Eero Elo aber sogar ein Top-Shot bei den Oberaargauern unter Vertrag, der auch in der National League bestehen könnte. Verständlicherweise bleibt dies auch das Ziel des Finnen. Dass er es aber in dieser Saison nicht auf Anhieb dorthin geschafft hat, lässt Elo nicht verzweifeln. Im Gegenteil. Er sagt: «Ich bin viel lieber hier, als zu Hause zu bleiben. Viele andere Spieler haben in der aktuellen Situation keinen Vertrag erhalten. Deshalb bin ich froh, hat es für mich geklappt.» Die NLB sei keine «Easy-League», auch hier werde gutes Eishockey kreiert und die Herausforderung sei gross. «Allgemein mag ich das Spiel in der Schweiz. Es ist weniger taktisch. Hier wird noch Eishockey gespielt.»
Unter Druck zu spielen macht ihn besser
Von eben dieser spielerischen Qualität und nicht zuletzt auch von den Scorerqualitäten Elo’s erhoffen sich die Langenthaler viel. Dies, wie der 30-Jährige selbst sagt, zurecht: «Ich erwarte von mir, dass ich dem Team helfen kann und Tore schiessen werde. Dass Erwartungen vorhanden sind, weiss ich und das ist in Ordnung. Unter Druck spielt man am besten.» Zwar müsse er sich zuerst an die neue Liga und die Begebenheiten gewöhnen. Mittlerweile sei er diesbezüglich auf gutem Weg.
Auch neben dem Eis wird Eero Elo langsam heimisch. Langenthal gefalle ihm gut, im ersten Moment sei er aber doch etwas überrascht gewesen. «Ich dachte eigentlich, Langnau sei grösser», lacht er, «aber hier hat es viele Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten und dennoch ist die Stadt nicht zu gross.» Als Finne, der in einem kleinen Dorf am Waldrand aufgewachsen sei, schätze er dies, für ihn müsse eine Stadt nicht grösser sein. Sowieso sei das Leben hier ganz anders als in Russland. Dort spielte Elo einst für Yekaterienburg und später für Novosibirsk. «Yekaterienburg war mit Europa eher vergleichbar. Allgemein war aber immer klar: Man muss auf alles gefasst sein. Essen beispielsweise kann gut, aber auch unverträglich sein», schmunzelt Elo. Auch deshalb schätze er die Schweiz und die Lebensqualität hier: «Deshalb wollte ich unbedingt hierher zurückkehren.»
In Langenthal habe er sich im Team auf Anhieb gut zurechtgefunden, Yves Müller kannte er aus Langnauer Zeiten. «Es gibt ein paar lustige Typen hier. Aber grundsätzlich ist es wie in jedem anderen Team auch, ein paar Spieler reissen Witze, andere sind eher ruhig», sagt der Finne, «und ich bin wahrscheinlich irgendwo in der Mitte.»
Wie lange Ero beim SC Langenthal bleibt, ist offen. Er will nicht «zu weit nach vorne denken», in der Corona-Zeit könne viel passieren. «Aber wenn es keine anderen Optionen gibt, bleibe ich auch gerne länger als die abgemachten zwei Monate.» Schliesslich, so wiederholt er, spiele er lieber, als zu Hause zu bleiben und zu warten.
Personalsuche läuft beim EHCO
Beim EHC Olten sieht es personalmässig schlecht aus vor dem heutigen Duell mit Ajoie. Alban Rexha, Cyril Oehen und Esbjörn Fogstad Vold fielen gegen Kloten am Dienstag mit Kopfverletzungen aus. Während Fogstad und Oehen nach Pausen wieder mitspielen konnten, musste Rexha ganz raus. Der Mittelstürmer hatte auch gestern ein stark geschwollenes Auge und muss sich auf eine Gehirnerschütterung untersuchen lassen.
Sportchef Marc Grieder muss(te) angesichts des Stürmermangels aktiv werden. Gut möglich, dass er dabei in Langnau fündig geworden ist. Die SCL Tigers waren schon in der letzten Saison mit den beiden B-Lizenz-Spieler Keijo Weibel und Joel Salzgeber ein zuverlässiger Partner des EHCO. Nun ist zu vernehmen, dass Stürmer Rihards Melnalksnis ein Leih-Kandidat sein könnte. Der 21-jährige Lette mit Schweizer Lizenz absolvierte den Grossteil der letzten Saison im Dress des SC Langenthal und kam als Flügel oder Center zum Einsatz. Grieder dürfte noch einen zweiten B-Lizenzspieler holen.