
Allrounder gesucht: Das «Sälischlössli» braucht einen neuen Pächter
Auf dem Säli kann man einen der schönsten Ausblicke in der Region Olten geniessen. Im Schloss auf der Spitze begrüsst seit 2018 der Gastgeber Jürg Mosimann die Restaurantgäste. Nun soll ab April 2022 eine neue Pächterin oder ein neuer Pächter eingesetzt werden. Nicht in etwa weil der 67-jährige aufhören will, sondern weil er sich frühzeitig um eine Nachfolgelösung kümmern will. «Ich muss nicht zwingend aufhören», berichtet Mosimann auf Anfrage. Aber er möchte das «Sälischlössli» für die Zukunft in guten Händen wissen und dabei keinen Schnellschuss riskieren.
Auf Oltens Hausberg befindet sich die Ruine alt Wartburg von 1260 sowie das neuere, aber nicht weniger historische, Schlössli von 1870. Heute sind die Gebäude im Besitz der Bürgergemeinde Olten und stehen unter kantonalem Denkmalschutz. Hier kochte vor Jürg Mosimann bereits der gleichnamige Starkoch Anton Mosimann, dem für seine Verdienste den «Order of the British Empire» verliehen wurde.
«Wir möchten keinen Kebabstand und auch keinen Gourmet-Tempel»,
sagt Jürg Mosimann. Der aktuelle Gastgeber und seine Gäste möchten keine Sterneküche mehr. Es soll jemand das «Sälischlössli» bewirten, der die hiesige Sprache redet, der die Mentalität, Leute und Region kennt.

Es braucht einen Allrounder als Gastgeber
Beim Gespräch mit Mosimann spürt man wie viel ihm das Schlössli in Starrkirch-Wil bedeutet. Er berichtet vom sensationellen Panoramablick, den tollen Gästen, die er oft persönlich kenne und dass er seit fast 70 Jahren von Aarburg auf das Schlössli blicke. Die nachfolgende Wirtin oder Wirt soll mit der gleichen Hingabe das Restaurant leiten. Ausserdem sollen sie das Konzept, hausgemacht, regional und frisch, ebenso schätzen wie es auch die Gäste tun.
Diese Haltung bestätigt auch Felix Frey, Präsident der Bürgergemeinde Olten:
«Wir würden uns freuen, wieder jemanden wie Jürg Mosimann begrüssen zu können.»
Es brauche eine Pächterin oder Pächter, der die gleiche Initiative und Motivation wie Mosimann an den Tag legt. Der «Sälischlössli»-Wirt betont, wie spannend die Tätigkeit sei, wenn man gerne arbeitet. Es brauche einen Allrounder wie ihn, der gerne überall selbst anpacke und jedem helfe der Hilfe benötigt.
«Uns geht es gut im Vergleich zu anderen»,
sagt Mosimann. Gerade im vergangenen Jahr war die Situation für die Gastronomie besonders schwierig. Aber das «Sälischlössli» konnte bisher auch diese Krise bewältigen. Das liegt unter anderem an der Initiative von Jürg Mosimann. Er und sein Team richteten im März 2020 einen Kiosk ein, der Wanderer und andere Besucher mit einem Snack oder einem Kaffee zum Mitnehmen versorgte. Aber auch sonst ist ein gut besuchtes Säli-Schlössli nicht selbstverständlich. Es gilt den Spagat zwischen grossen Anstürmen bei gutem Wetter und attraktiven Events bei Schlechtwetter zu meistern.
Unterstützung für neue Pächter zugesichert
Die Weitergabe des «Sälischlössli» fällt dem Gastgeber nicht schwer. Er habe bereits viele Wandel in seinem Leben durchgemacht und diese nie bereut. «Man kann immer gut aufhören, wenn man weiss, dass man sein bestes gegeben hat», berichtet Mosimann. Wenn er dann noch wisse, dass das Schlössli in guten Händen ist, sei er zufrieden. Dennoch werde er die neuen Pächter gerne Tatkräftig unterstützen:
«Ich bin bereit alle Bücher zu öffnen»,
versichert Mosimann. Denn dies wurde ihm damals verwehrt. Beim Termin für den endgültigen Abschied vom «Sälischlössli» sei er flexibel. Er könne sich vorstellen, die neuen Pächter, falls gewünscht, auch noch nach April 2022 zu unterstützen. Wenn es dann doch so weit ist sich zu verabschieden, werde er die Gäste am meisten vermissen. Denn «das ‹Sälischlössli› lebt von Begegnungen», sagt Mosimann.