
art-st-urban: Rotarier bewegen den Kreis der Kunst.
«Das historische Areal des Klosters St. Urban mit der klösterlichen, spirituellen Ausstrahlung bietet eine perfekte Kulisse und einen spannenden Kontrast zur zeitgenössischen Kunst. Es ist uns eine grosse Freude und Ehre, dass wir diese Ausstellung in den prächtigen barocken Hallen des Klosters St. Urban zeigen dürfen», betonen die Initianten Gertrud und Heinz Aeschlimann von art-st-urban. Die Ausstellung nennt sich «Art 9 Rotary». Dahinter steht eine höchst interessante Entdeckung: Im Umfeld der Rotary-Clubs Stans, Zofingen, Langenthal und Lenzburg gibt es neun Künstler aus der Umgebung mit eindrücklichem Potenzial und Talent.
Das Interesse an der Eröffnung dieser Ausstellung war enorm. Der Ausstellungsraum im Kloster sei zum Zentrum für Kunst und Verbindungen geworden, stellte Heinz Aeschlimann in der Begrüssung fest. Peter Schwegler, Direktor der Klinik St. Urban, freute sich, eine so grosse Gästeschar am Kraftort St. Urban willkommen zu heissen. St. Urban sei eine Symbiose aus Gesundheit, Kunst und Kultur. Gesundheit, weil es der Hauptsitz der Luzerner Psychiatrie sei. Auch nach der Aufhebung des Klosters werde Kunst und Kultur hochgehalten. Konzerte und Ausstellungen hätten in St. Urban eine lange Tradition. Eingebunden darin seien die herausragenden Veranstaltungen von Gertrud und Heinz Aeschlimann. Mit art-st-urban engagiere sich ein hoch motiviertes Unternehmer- und Kuratorenpaar für die Kunst und bereichere das kulturelle Leben in der Luzerner Landschaft.
Eine besondere Ausstellung
Warum, erklärte Gertrud Aeschlimann: Zum ersten Mal zeige art-st-urban das Schaffen von ausschliesslich Schweizer Künstlern aus der näheren und weiteren Umgebung. Alle mussten zuerst entdeckt werden, denn sie arbeiteten im Stillen ohne Unterstützung der öffentlichen Hand. Alle würden eine andere Sprache und Aussage vertreten, und alle kämen aus einem anderen Umfeld. Gemeinsam sei ihnen, dass sie selber Rotarier oder Partner eines solchen sind. Wer sind diese Künstler? Diese Frage beantwortete Gertrud Aeschlimann mit einer kurzen Biografie der Ausstellenden. Felix Auer ist von Beruf Tierarzt und Pferdechirurg. Seine wunderschönen Pferdestatuen stecken voller Leben und Bewegung. Annemarie Balmers verstorbener Mann war Rotarier in Lenzburg. Sie malt mit 86 Jahren immer noch täglich; ihre bevorzugten Motive sind Blumenbilder, Stillleben und Porträts. Doris Kuert ist eine international bekannte Fotografin. Diesen Sommer erhielt sie auch einen Auftrag von der UNO in New York. Sie verzichtet auf Bearbeitungen am PC und fängt ihre einzigartigen Stimmungsbilder nur mit der Kamera ein. Laleh Kisers Bilder bezeichnete Gertrud Aeschlimann als Feuerwerk der Gefühle, das sie mit der zutreffenden Ölmischung auf die Leinwand banne. Als am Nachmittag die Sonne auf ein grosses rotes Bild schien, habe es ausgesehen, als ob die Wand brenne. Sabine Schäuble wurde als sehr erfahrene und experimentierfreudige Künstlerin beschrieben, sie tüftle lange mit den Materialen und wirke dadurch nachhaltig auf die Betrachtenden. Elsbeth Wächter ist in der Region bestens bekannt. Seit eh und je ist ihr Malen intensiv, farbig und lebendig. Neuerdings lässt sie sich von hohen Wellen bewegen, ein Sinnbild für die Kraft in ihrem wuchtigen Pinselstrich. Eine fantasiereiche, rätselhafte Bildersprache mit Runen und Ziffern, aber sehr spannend im Ausdruck, hat Claudia Wiesli entwickelt. Hermann Wyss hat seinen Beruf als Sanitärtechniker auch in seine Metallplastiken eingebracht. Ihn faszinieren die Veränderungen, die das Rosten hervorbringt. Jede sei einzigartig und habe ihre eigene Schönheit. Zu guter Letzt sei auch Heinz Aeschlimann erwähnt, den seine Gattin in der Vorstellung verschwiegen hat. Auf dem Rundgang sind immer wieder seine Skulpturen anzutreffen, formschön, manchmal verschlungen, aber stets im Gleichgewicht von Spannung und Entspannung stehend. Wahrlich: Diese Ausstellung rückt das Luzerner Hinterland dank art-st-urban kulturell in den Vordergrund.