Aufwärts ist die Richtung am regionalen Arbeitsmarkt

Man muss in den Statistiken lange zurückblättern, bis sich auf dem Arbeitsmarkt ein so deutliches Zeichen der Erholung abzeichnet. Schweizweit verharrt die Arbeitslosenquote zwar seit Juni bei 3 Prozent – saisonal aber hat sie sich um 0,1 Prozent verbessert. Die Jugendarbeitslosigkeit, ein Frühindikator für konjunkturelle Veränderungen, ging gegenüber dem Vormonat um 5,6 Prozent und gegenüber dem Vorjahresmonat sogar um 11,6 Prozent zurück.

Noch besser die Zahlen aus dem Aargau und dem Bezirk Zofingen – 2,9 Prozent die Quote im Aargau, 2,8 im Bezirk. Das sind Werte, welche international gesehen für Vollbeschäftigung stehen. Ausschlaggebend für unser Befinden ist jedoch nicht die statistische Realität, sondern die Tatsache, dass Arbeitslosigkeit jeden treffen kann.

Deshalb: Wo sind im Bezirk Zofingen Gefahren, wo Chancen – und wie sieht die Situation in den einzelnen Gemeinden aus? Ende September waren im Bezirk 1056 Menschen arbeitslos gemeldet. Davon 277 in Oftringen – wie viele in Attelwil, Kirchleerau. Wiliberg? Da schweigt sich die Statistik aus. Die Zahlen sind zu klein, würden auf Einzelpersonen schliessen lassen.

Das Zofinger Tagblatt hat dennoch Gemeindequoten. Die Zahl der Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt von 2016 liegen für jede Gemeinde vor – aber keine Prozentsätze. Jene für Kanton und Bezirk werden auf Basis der in der Strukturerhebung 2012–2014 erfassten Erwerbspersonen errechnet. Der Weg des ZT? Die Zahl der Menschen im Erwerbsalter aus der Bevölkerungsstatistik mit den Arbeitslosen pro Gemeinde vergleichen.

Aus Sicht der Arbeitnehmer wie auch der Arbeitgeber hat der Arbeitsmarkt in der Region Zofingen seine Stärken und Schwächen. Das geht aus einer 2015 veröffentlichten Regionalstudie der Neuen Aargauer Bank (NAB) hervor. Danach fehlt es der Region an hochqualifizierten Leuten, was solche Jobs relativ sicher macht. «Die Region Zofingen ist mit einem Strukturwandel konfrontiert – mehr Firmendienstleistungen, mehr EDV –, was nach Spezialisten verlangt», heisst es in der Studie.

Hochinteressant sind die Pendlerströme zwischen den Regionen Zofingen–Aarau und Olten–Gäu. Der Laie staunt – und der Fachmann wundert sich. 9000 Personen pendeln tagtäglich aus dem Solothurnischen in den Aargau zur Arbeit und dieselbe Anzahl in die andere Richtung. Qualifizierte Zugpendler in die Region Zofingen – hier hat beispielsweise die Postfinance ihr Rechenzentrum – nutzen offensichtlich die guten überregionalen Bahnangebote.

Arbeitslosigkeit Ende 2016 in den einzelnen Gemeinden:

Aarburg: 3,8 %

Attelwil: 0,5 %

Bottenwil: 1,0 %

Brittnau: 1,6 %

Kirchleerau: 0,9 %

Kölliken: 2,3 %

Moosleerau: 1,3 %

Murgenthal: 3,2 %

Oftringen: 3,5 %

Reitnau: 1,3 %

Rothrist: 2,6 %

Safenwil: 2,2 %

Staffelbach: 1,4 %

Strengelbach: 3,0 %

Uerkheim: 2,2 %

Vordemwald: 1,1 %

Wiliberg: 2,6 %

Zofingen: 2,3 %