Der organisierende Natur- und Vogelschutzverein Reitnau/Attelwil – er steht unter der bewährten Leitung von Daniel Hauri – hatte die gute Idee, zu einer Betriebsbesichtigung bei den Kollers einzuladen. Hier handelt es sich um einen Vorzeigebetrieb, der sowohl von der Natur als auch mit der Natur arbeitet. Die Familie Koller betreibt diese in zweiter Generation, und es besteht die Möglichkeit, dass auch die dritten Generation dereinst einsteigen wird. Neben einem zeitgemässen Maschinenpark und einem riesigen Holzlager, spezialisiert sich die Firma auf die Verarbeitung von Stämmen mit übergrossem Umfang, aber auch auf originell gewachsene Stämme, «verchnorzt», verästelt, krumm und gewunden.

Das Holz aus der Region wird vorwiegend mit den eigenen Lastwagen hergebracht und hier gelagert. Im richtigen Moment wird es dann entrindet und eingeschnitten. Die Anwesenden konnten diese Vorgänge hautnah mitverfolgen. Andres Koller führte die Besucher auch hoch in die erste Etage, wo die verknorksten, verästelten und «schadhaften» Stämme aufgestapelt sind, mit denen die Kollers wunderbare Kunstwerke schaffen können.

Das Holzlager ist schlichtweg beeindruckend. Neben dem Holzlager wurde ein Biotop geschaffen, ebenso Nistgelegenheit für die Falken am Rande der riesigen Holzstapel. Auch den Fledermäusen gefällt es hier, und Andres Koller sorgt dafür, dass für alle genügend Futter vorhanden ist. Zum Abschluss führte Andres Koller seine Gäste in die Schärferei, dem Herz einer jeden Sägerei.

Mit Restwärme wird ein öffentlicher Dörrkasten betrieben, der ebenfalls jederzeit zugänglich ist und von der Dorfbevölkerung auch rege genutzt wird. Sowohl die Heizenergie als auch den Strom produziert die Firma selber, im Überfluss. Als Vision steht die Wasserstoffproduktion im Vordergrund. Eines Tages möchte Andres Koller seine Lastwagen damit betreiben.

Nach dem kurzen Fussmarsch zum Attelwiler Gemeindehaus offerierte der Natur- und Vogelschutzverein Reitnau/Attelwil ein Zvieri und bot damit Gelegenheit zum geselligen Beisammensein, fast wie vor Corona-Zeiten. Vorerst wurden aber einige Themen erörtert wie Information über das Jubiläim «100 Jahre Wald Aargau», welches im August 2022 stattfindet. Über Jugendarbeit und Mitgliederwerbung wurde gesprochen, und vom Kantonalverband BirdLife Aargau wurde ebenfalls informiert. Der nächste Hock findet im November 2022 in Oberentfelden statt. ST.