Beim EHC Olten ist es eine Frage der Qualität

Jetzt wird es brutal schwierig für den EHC Olten. Oder um es in den Worten von Headcoach Fredrik Söderström auszudrücken: «Wir stecken tief in der Sch…». Nach dem 2:5 in Kloten sind die Powermäuse noch eine Niederlage vom vorzeitigen Saisonende entfernt. Auch nach dem dritten Verlustgang im dritten Halbfinalvergleich mit dem haushohen Favoriten bleibt aus EHCO-Sicht das altbekannte Fazit: Man kann mit den Klotenern über weite Phasen des Spiels mithalten. Aber am Ende ist das schlicht zu wenig, um die Flieger zu einer Bruchlandung zu zwingen. «Manchmal macht es den Anschein, dass wir gegen Windmühlen kämpfen», versuchte Söderström, den Auftritt seiner Mannschaft in Worte zu fassen. «Unser Plan ist gut, aber die Umsetzung auf dem Eis ist in vielen Belangen einfach nicht gut genug.»

Olten macht die Tore nicht, Kloten umso kaltblütiger

Es ist letztlich wohl auch schlicht und einfach eine Frage der Qualität. Während die Oltner vor allem in der ersten Hälfte des dritten Halbfinal-Spiels ihre vielen guten Torchancen nur einmal in etwas Zählbares umzumünzen vermochten, zeigten sich die Klotener umso kaltblütiger. Allen voran ihre Paradelinie mit Robin Figren, Eric Faille und Dominic Forget zeigte, wie man im richtigen und wichtigen Moment die Tore erzielt.

Stellvertretend für den Lauf der Dinge war eine Sequenz im ersten Drittel. Nach dem Führungstreffer durch Jewgeni Schirjajew hatten die Oltner wenige Minuten später die goldene Chance, auf 2:0 zu erhöhen. Doch Esbjörn Fogstad Vold vergab solo vor Klotens Goalie Dominic Nyffeler. Kurz darauf zeigte Robin Figren, wie man den Puck im Tor versorgt. Schön angespielt von Eric Faille, traf der Schwede genau ins Lattenkreuz. Statt 0:2 stand es 1:1.

Und  in diesem Stil ging es weiter. Die Oltner hatten durchaus ihre Chancen, weitere Tore zu erzielen. Doch die Qualität im Abschluss fehlte immer wieder. Auf der anderen Seite machten es Dominic Forget im Powerplay und Eric Faille in Unterzahl – nach starker Vorarbeit von Figren – ungleich besser und sorgten bei Spielhälfte für die 3:1-Führung des Favoriten. Und auch auf den schnellen Anschlusstreffer der Oltner zu Beginn des letzten Drittels – Simon Lüthi traf in Unterzahl – hatten die Klotener 46 Sekunden später durch Forget die passende Antwort. Wieder hatte der überragende Figren die Vorarbeit geleistet.

Auf der anderen Seite hatte Oltens Toplinie mit Garry Nunn, Dion Knelsen und Stan Horansky einmal mehr einen überschaubaren Einfluss aufs Spiel. Will der EHCO irgendwie  in diese Serie zurückkehren, dann muss von den designierten Offensivleader mehr kommen. «Es geht dabei auch um die Entschlossenheit und den letzten Willen im Abschluss. Es sieht zwar alles gut aus, aber es ist nicht effektiv und ohne Überzeugung», kritisierte Söderström mit Blick auf den miesen Output seiner ganzen Mannschaft, die auch nach drei Spielen immer noch auf den ersten Treffer bei personellem Gleichstand auf dem Eis wartet.

Klar ist: Jetzt wird es für den EHC Olten unheimlich schwierig, das vorzeitige Saisonende abzuwenden. Fredrik Söderström gibt sich aber kämpferisch: «Ich verspreche, dass wir kein Team sind, das in irgendeiner Form aufgibt. Wir werden am Samstag Vollgas geben und alles für einen Sieg tun. Wunder sind schon geschehen. Man muss einfach an sie glauben.» Ja: Dieser EHCO braucht nun ein Wunder, damit die Saison nicht ganz schnell vorbei ist.

Kloten – Olten 5:2 (1:1, 2:0, 2:1)


Schluefweg. – Keine Zuschauer. – SR: Massy/Hürlimann (Bachelut/Ammann). – Tore: 8. Schirjajew (Weisskopf, Elsener/Ausschluss Gähler) 0:1. 16. Figren (Faille, Forget) 1:1. 27. Forget (Faille/Ausschluss Lüthi) 2:1. 30. Faille (Figren/Ausschluss Füglister!) 3:1. 42. Lüthi (Nunn, Knelsen/Ausschluss Maurer!) 3:2. 43. Forget (Figren, Gähler/Ausschluss Maurer) 4:2. 60. Marchon (Olten ohne Goalie) 5:2. – Strafen: 5-mal 2 plus 1-mal 10 Minuten (Kindschi) gegen Kloten, 5-mal 2 Minuten gegen Olten.
Kloten: Nyffeler; Back, Kälin; Seiler, Oejdemark; Bartholet, Gähler; Kindschi, Janett; Figren, Faille, Forget; Spiller, Kellenberger, Meyer; Altorfer, Marchon, Obrist; Knellwolf, Füglister, Leone.
Olten: Simon Rytz; Lüthi, Suleski; Elsener, Maurer; Weisskopf, Gurtner; Nater, Heughebaert; Horansky, Knelsen, Nunn; Wyss, Schirjajew, Schwarzenbach; Fogstad Vold, Fuhrer, Portmann; Weder, Schwab, Oehen.
Bemerkungen: Kloten ohne Simek, Ganz, Brace, Guntern, Staiger, Steiner und Truttmann (alle überzählig). Olten ohne Philipp Rytz, Rexha, Hüsler (alle verletzt), Daneel (überzählig), Stämpfli und Halberstadt (beide nicht spielberechtigt).