Beim FC Aarau stehen zwei neue Spieler in der Warteschlaufe

Sie standen in jedem Testspiel auf dem Platz, sie fuhren vorherige Woche mit ins Trainingslager nach Oberstaufen und sind an jedem Trainingstag im Stadion Brügglifeld anzutreffen. Doch so ganz zum Team des FC Aarau gehören Donat Rrudhani, 20, und Liridon Balaj, 19, eben doch nicht: Beim Saisonauftakt am Samstag in Winterthur waren die beiden zwar im Stadion, aber nur auf der Zuschauertribüne.

Ihre Verpflichtung, für die sich Sportchef Sandro Burki und Trainer Patrick Rahmen vor zwei Wochen entschieden haben, harzt. Die FCA-Seite, die Spieler und deren Berater sind sich über die Vertragsinhalte einig. Doch weil Rrudhani und Balaj aus dem Kosovo stammen und somit aus Sicht der Schweizer Behörden aus einem Drittstaat, erhalten sie von den kantonalen und nationalen Migrationsämtern nicht einfach so eine Arbeits- und Aufenthaltsbewilligung.

Momentan prüfen die Behörden die Anträge des FC Aarau für die Arbeitsbewilligung der beiden Spieler. Ob die Transfers noch diese Woche, nächste Woche oder noch später offizialisiert werden können, hängt vom Beschäftigungsgrad der Migrationsämter ab. Zusätzlich verzögernd dürfte die Tatsache wirken, dass momentan viele Beamte in den Ferien sind.

In den Testspielen überzeugt
Dass der FCA den grossen Aufwand betreibt, um Rrudhani und Balaj zu verpflichten, liegt an der Art und Weise, wie sie sich in den Testspielen und Trainings präsentiert haben. Rrudhani, als Sohn kosovarischer Auswanderer im Elsass aufgewachsen, gefällt mit Übersicht und einem linken Fuss, der in der FCA-Mannschaft seinesgleichen sucht. Mit fünf Toren war er der treffsicherste Aarauer in den Vorbereitungsspielen. Anfang Juni besiegte er mit dem FC Black Stars Basel in den Aufstiegsspielen für die Promotion League den FC Baden.

Weniger elegant, gross und umsichtig, dafür wirbliger, dribbelstärker und schneller ist Liridon Balaj. Ein klein gewachsener, in der Romandie geborener Spieler, der nach der Rückkehr der Familie in den Kosovo zum Jungprofi reifte. Es heisst, vor einigen Monaten habe der FC St. Gallen ihn verpflichten wollen – warum der Transfer scheiterte, ist nicht bekannt. Nun will Balaj mithilfe eines befreundeten, in der Schweiz wohnhaften Agenten beim FC Aarau seine Karriere in Westeuropa lancieren.

Mit Rrudhani und Balaj verbreitert der FC Aarau seine Offensivabteilung. Dass dies nötig ist, hat das Auftaktspiel in Winterthur gezeigt. Die Baustellen in der Defensive aber werden mit dem Kosovo-Duo nicht behoben.