Beim SC Zofingen will man nach dem Abstieg aus den Fehlern lernen

13 Tage sind vergangen, seit der Abstieg des SC Zofingen in die 2. Liga inter mit der 1:2-Heimpleite gegen Goldau besiegelt worden ist. Die Verantwortlichen des SCZ haben in dieser Zeit nicht Trübsal geblasen, sondern das Geschehene aufgearbeitet und sich mit der kommenden Saison befasst. Schliesslich sei die Relegation nicht aus heiterem Himmel erfolgt, wie Vereinspräsident Hansjörg Ryter sagt. «Der Vorstand hat sich seit Wochen auch auf dieses Szenario vorbereitet», verrät er.

Ihn schmerzt vor allem der Blick auf die beiden anderen 1.-Liga-Gruppen: Sowohl Thun Berner Oberland II (21 Punkte) und Fribourg (6) in Gruppe 1 wie auch Mendrisio (13) und United Zürich (12) in Gruppe 3 weisen als Absteiger deutlich weniger Zähler auf als der SC Zofingen (28). «Wir haben mehr Punkte auf dem Konto als absolvierte Spiele und würden im Vergleich mit diesen Teams oben bleiben. Das ist bitter», sagt Ryter.

Die Rückkehr in die 2. Liga inter nur ein Jahr nach dem Aufstieg führt Hansjörg Ryter auf die schwierige Phase zwischen der Sommer- und Winterpause im letzten Jahr zurück. «Es gab zu viele Nebenschauplätze, die für Unruhe gesorgt haben», sagt der Safenwiler und spricht damit die Vorkommnisse in der Vorrunde an, die in der Trennung von Trainer Nicola Nocita und Sportchef Pietro Di Natale sowie dem Abgang einiger Spieler gipfelten. «Wir haben im Winter versucht, einige Korrekturen anzubringen. Vielleicht haben wir die Situation unterschätzt», gesteht Ryter.

Flavio Catricalà bleibt Trainer
Weil aus Fehlern bekanntlich gelernt werden kann, ist man beim SC Zofingen bestrebt, nun die richtigen Schlüsse aus der enttäuschenden Saison zu ziehen. Die Vereinsführung hat bereits mit sämtlichen Spielern Gespräche geführt und von jenen, die sie im Klub halten wollen, auch eine Zusage erhalten. «Bei diesen Spielern stimmt es vom Charakter und der Loyalität her. Sie haben einen guten Einfluss auf das Team», sagt Hansjörg Ryter. Besonders freut ihn, dass auch Captain Robert Majic dem SCZ treu bleibt. «Wegen Sperren und Verletzungen hat er nur fünf Rückrundenspiele bestritten. Man sah, wie sehr er uns gefehlt hat», so Ryter.

An Bord bleiben wird auch Flavio Catricalà. Der 42-jährige Oftringer, der nach dem Abgang von Nicola Nocita vom Assistenz- zum Chefcoach befördert wurde, hat zwei Tage vor dem Goldau-Spiel das A-Trainerdiplom bestanden und würde die Anforderungen für ein Engagement in der 1. Liga erfüllen. Den SCZ verlassen werden Michal Rakovan, Torhüter Jeffrey Bossert und Anel Hodzic. Während bei den beiden Letzteren die neue Destination noch unbekannt ist, zieht es den tschechischen Defensivspezialisten zum Erstligisten FC Schötz.

Um die Lücken zu füllen, sollen bis zum Saisonstart am Samstag, 10. August drei bis fünf neue Akteure zu den Thutstädtern stossen. «Wir brauchen auf jeder Linie mindestens einen gestandenen Spieler», erklärt Hansjörg Ryter. Er betont aber, dass ein 28-köpfiges Kader wie im letzten Sommer nicht angestrebt werde. «Wir müssen schlanker fahren, damit Ruhe in die Mannschaft einkehrt», sagt Ryter.

Auf die geplante Zusammenarbeit mit dem FC Aarau und dem FC Baden im Rahmen Team Aargau hat der Abstieg übrigens keinen Einfluss. Aktuell werden die letzten Details abgeklärt, damit der SC Zofingen spätestens nach den Sommerferien die «Nachfolge» des FC Wohlen im Nachwuchskonstrukt antreten kann.

1. Liga: Ja, aber ...
In Sachen Ziele will sich der SCZ-Präsident nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Aus sportlicher Optik möchte man sehr wohl in die 1. Liga zurückkehren, für dieses Unterfangen müssten jedoch die Rahmenbedingungen stimmen. «Wir dürfen die beschränkten Möglichkeiten im Vergleich zu anderen Vereinen nicht unterschätzen», gibt Hansjörg Ryter zu bedenken. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen blickt er den kommenden Tagen aber positiv entgegen: «Ich bin optimistisch».