
Beitragskürzungen für gewisse Spitex-Kunden
Ohne Gegenstimme genehmigten die 63 Anwesenden an der Generalversammlung des 550 Mitglieder zählenden Vereins Spitex Wiggertal sowohl den Jahresbericht als auch die Jahresrechnung 2018. Bei einem Nettoumsatz von 2 773 447 Franken schloss die Rechnung mit einem Gewinn von 43 259 Franken ab. Gewichtigster Kostenpunkt ist mit 2 284 227 Franken der Personalaufwand.
Spezielle Erwähnung fand die mit den Vertragsgemeinden Reiden und Wikon neu ausgehandelte Leistungsvereinbarung, welche gemäss Spitex-Präsidentin Schärli-Purtschert das «grösste Thema des Jahres 2018» war. Nennenswerteste und für die Spitex-Kundinnen und -Kunden wohl einschneidendste Änderung stellt die Kürzung der Zahlungen an die Hauswirtschafts- und Betreuungsleistungen dar. Grund dafür ist «das Fehlen einer entsprechenden gesetzlichen Grundlage», führte Esther Steinmann, Gemeinderätin von Reiden und Spitex-Vorstandsmitglied aus. So haben die Gemeinden gemäss der Krankenpflege-Leistungsverordnung des Bundes nur für die Restfinanzierung pflegerischer Leistungen aufzukommen – Hauswirtschafts- und Betreuungsleistungen fallen nicht darunter.
Finanziell Schwache ausgenommen
Von der Reduktion der Beiträge ausgenommen sind finanziell schlechter gestellte Klienten; unter anderem, um andernorts Kosten vorzubeugen. «Es kann nämlich ein Risiko sein, Leistungen zu streichen», sagte Steinmann. So sind sämtliche Personen unter einem massgebenden Jahreseinkommen von 50 000 Franken von den Beitragskürzungen ausgenommen. Kundinnen und Kunden der Spitex Wiggertal, welche ein Einkommen über der genannten Einkommensgrenze aufweisen, haben die Vollkosten der erbrachten Hauswirtschafts- und Betreuungsleistungen zu bezahlen.
In einem informativen Kurzreferat ging Daniel Leiser, Inhaber einer in der Informationssicherheit und Cyber Security tätigen Firma, auf die Neueinführung des elektronischen Patientendossiers (EPD) ein. Dieses sei eine persönliche Sammlung von Dokumenten rund um die eigene Gesundheit. Ab dem Frühjahr 2020 soll das EPD den Austausch medizinischer Dokumente in allen Regionen der Schweiz «einfacher, sicherer und vor allem schneller machen.»
Im ambulanten Bereich – dazu gehört neben den Hausärzten auch die Spitex – ist die Einführung des EPDs vorläufig noch freiwillig. Ein Obligatorium wird auf Bundesebene kontrovers diskutiert. «Trotzdem trifft der Spitex Kantonalverband Luzern erste Abklärungen», sagt Heidi Achermann, Geschäftsleiterin der Spitex Wiggertal. Konkrete Angaben, insbesondere bezüglich den entsprechenden Kosten, kann sie zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht machen.
Neuzugang im Vorstand
Weiter bestätigte die Generalversammlung Marianne Schärli-Purtschert als Vereins-Präsidentin und Daniel Bugnon und Hans Steiger als Vorstandsmitglieder. Neu ins Gremium wählten die Stimmberechtigten Roger Wymann, der auf die zurückgetretene Edith Achermann folgt. Sein Engagement zugunsten der Spitex Wiggertal begründet der 54-jährige Ex-SP-Gemeinderat von Wikon mit seiner Faszination für die Arbeit des Vereins: «Ich finde den Job, den die Spitex macht, toll.» Als Vertreterinnen der Vertragsgemeinden gehören dem Vorstand ausserdem von Amtes wegen an: Esther Steinmann, Gemeinderätin aus Reiden, und Michaela Tschuor, Gemeindepräsidentin von Wikon.