
Beschlagene Brillen, zerknautschter Bart, wunde Haut – diese Corona-Tricks empfehlen Aargauer Profis
«Mein Trick ist der Masken-Kamin»
«Einige unserer Kunden sind auf Kontaktlin- sen umgestiegen», sagt David Urech. © Marina Bertoldi
Brillenträger kennen es: Kaum setzt man die Maske auf, wird es neblig. Optometrist David Urech (Urech Optik) aus Aarau (Bild, links) hat dagegen einen Trick: den sogenannten Masken-Kamin. «Bei Einwegmasken kann man den Bügel so knicken, dass die Luft oben vor der Brille rausströmt», sagt der 35-Jährige. Ein weiterer Tipp sei, die Maske möglichst weit oben zu tragen.
Komplett verhindern kann man das Beschlagen damit jedoch nicht. «Einige unserer Kunden sind auf Kontaktlinsen umgestiegen», sagt David Urech. Im Homeoffice setzten dafür Linsenträger nun vermehrt auf Brille. Doch was ist die richtige Reihenfolge beim Aufsetzen: Erst Brille oder erst Maske? «Tendenziell zuerst die Maske», sagt der Optiker. Dann liege sie besser auf. (meb)
«Ich habe meinen Bart gestutzt»
«Und», fügt Samir Iseini an, «die Pflege mit einem Bart-Öl ist jetzt noch wichtiger.» © Marina Bertoldi
Sogar dem Wildschwein hat er eine Maske verpasst: Barbier Samir Iseini (Bild) im Coiffeur- und Barbershop «Die Keiler», den er mit seiner Frau Nadia in Aarau führt. Aus eigener Erfahrung weiss er: Masken hinterlassen bei einem Vollbart einen unschönen Abdruck. «Ich habe meinen gestutzt. Es ist viel angenehmer», sagt der 31-Jährige. So sei auch der Schutz besser gewährleistet.
Lautete sein Appell während des quasi-Lockdowns noch «Lasst es spriessen!», ist jetzt also das Gegenteil angesagt. So oder so dürfe man nicht vergessen, die Hände zu desinfizieren, bevor man seinen Bart und Schnauz unterwegs stylt. «Und», fügt Samir Iseini an, «die Pflege mit einem Bart-Öl ist jetzt noch wichtiger. Sonst wird der Bart struppig.» (meb)
Masken können der Haut zusetzen
Doktor und AZ-Kolumnist Felix Bertram gibt Tipps gegen Schäden an Gesichtshaut und Ohren.
© AZ
«Die Maske kann bei längerem Tragen durch die Reibung auf der Gesichtshaut zu Irritationen mit Störungen der Hautbarriere führen. Für die Hautinfektionen unter der Maske gibt es mittlerweile sogar einen eigenen Begriff: ‹MASKNE›. Zusammengesetzt aus Maske und Akne. Bakterien können sich besser vermehren und Entzündungen können sich verschlechtern. Das lange Tragen einer Maske kann deshalb leider auch bereits bestehende Hauterkrankungen wie gewöhnliche Akne verschlechtern.
Um die Talgproduktion zu reduzieren, sind Pflegeprodukte mit Vitamin A empfehlenswert. Wer nun häufig Maske tragen muss, sollte seine Haut gut mit einer leicht desinfizierenden Seife reinigen. Man sollte auf eine Hautpflege achten, die zum eigenen Hauttyp passt. Wer also eher fettige Haut hat, sollte auf fettige Cremes verzichten, damit die Poren nicht verstopfen. Frauen können Make-up tragen, sollten jedoch eher ein leichtes Make-up tragen, um die Haut nicht zu sehr zu strapazieren. Um Hautunreinheiten zu vermeiden, sollte man die Maske täglich öfter wechseln.
Wenn die Maske aufgrund der Gummizüge an den Ohren brennt, sollte man zum einen überprüfen, ob die Maske in einer anderen Grösse verfügbar ist. Alternativ können Sie schmale Blasenpflaster an die Stellen am Ohr kleben, an denen das Gummiband scheuert. Und wenn nichts gegen das Drücken hilft, empfehle ich, die Ohr- gegen Kopfgummis oder sogenannte Bindebänder auszutauschen, die man am Hinterkopf befestigt. Diese Masken tragen wir häufig im Operationssaal. Wenn die Haut hinter den Ohren bereits gerötet ist, lohnt sich eine Feuchtigkeitspflege oder das Auftragen einer Wundcreme.» (Felix Bertram)