
Bevölkerung im Bezirk Zofingen: wo sie gewachsen und wo sie geschrumpft ist
Immer mehr Menschen auf immer knapperem Raum – im Bezirk Zofingen ist die Bevölkerungszahl im vergangenen Halbjahr um 407 Personen auf 70262 Einwohnerinnen und Einwohner angestiegen. Dies entspricht einem Plus von 0,58 Prozent.
«Motoren» hinter dieser Entwicklung waren vor allem die Gemeinden Aarburg, Strengelbach und Oftringen. Trotz reger Bautätigkeit resultiert für Zofingen ein Minus von 38 Personen – angesichts von 11 469 Einwohnerinnen und Einwohnern kein Drama. Aber in der 164-Seelen-Gemeinde Wiliberg drei Einwohnerinnen und Einwohner weniger?
Steigt man in die Tiefe der Statistik, beeinflussen primär zwei Grössen die Bevölkerungszahl: die Differenz zwischen Geburten und Todesfällen sowie zwischen Zu- und Wegzügen. Für Letztere spielen auch die Zahlen der Wohnbaustatistik – jene der verfügbaren Wohnungen – eine Rolle. Hier bilden die Zahlenreihen einen Moment ab. Ist eine Neubauwohnung am Stichtag vermietet, aber noch nicht bezogen, gilt sie als Leerwohnung.
Hinzu kommen bei der Bevölkerungsstatistik «weiche», nicht in messerscharfen Zahlen definierbare Faktoren wie die Attraktivität des Wohnangebots und der Gemeinde an sich. Besser messen und mit den Zahlen der Bevölkerungsstatistik in Einklang bringen lassen sich da eher jene der Pendlerströ- me – und der diesen zur Verfügung stehenden Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Davon profitiert in erster Linie Zofingen mit seinem exzellent in den Fahrplan eingebetteten Bahnhof. Gegenparts dazu sind Wiliberg (kein öV), Attelwil, Bottenwil oder Reitnau.
Aber verlässt man deshalb Bottenwil? In der Gemeinde wurden 6 Sterbefälle – keine Geburten – verzeichnet. Zugezogen sind 17 Leute, weggegangen 33. Bei Letzteren wäre ein Blick auf die Altersgruppen interessant. Zahlen zu diesen liefert die Statistik nur jedes volle Jahr. Dennoch liegt die Interpretation nahe, dass junge Leute die Einfamilienhäuser ihrer Eltern verlassen haben.
Details zu Aarburg
Aarburg – die «Boom-Gemeinde» im Bezirk – glänzt in der Summe mit mehr Geburten als Sterbefällen (+23). Nein, massgebend waren nicht Geburten von Ausländerinnen (22), sondern jene von Schweizerinnen (32). Die Zu- und Wegzüge von Schweizerinnen und Schweizern halten sich exakt die Waage – bei der ausländischen Wohnbevölkerung gab es für den Zuzug einen Überschuss von 122 Personen.
Unter dem Strich stieg die Zahl der Schweizerinnen und Schweizer um 20 Personen auf 4438 an. Die Ausländerzahl – abzüglich 19 Einbürgerungen – erreichte 3524 – 128 Personen mehr als vor einem halben Jahr.
Zum Abschluss ein Blick auf den ganzen Kanton. Im Aargau hat die Bevölkerung im ersten Halbjahr 2017 um 3967 Personen zugenommen und einen Bestand von 666 191 Personen erreicht. Das Bevölkerungswachstum beträgt damit 0,60 Prozent. Jenes im Bezirk Zofingen 0,58 Prozent, was 70262 Einwohnerinnen und Einwohner ergibt. Relativ betrachtet verzeichnete der Bezirk Lenzburg mit 1,01 Prozent die grösste Zunahme, der Bezirk Rheinfelden mit 0,13 Prozent die kleinste.