Bewältigung eines Unwetters: Note 6

Es waren erschreckende Bilder, welche sich am 8. Juli 2017 und in den darauffolgenden Tagen präsentierten. Umso erstaunlicher scheint, dass nur ein Jahr später auf den ersten Blick kaum mehr Narben des Unwetters zu erkennen sind. Läge die Region Zofingen in Italien oder Griechenland, würden wir uns wohl heute noch im Ausnahmezustand befinden und müssten auf Gelder der EU hoffen, um mit elementaren Reparaturarbeiten überhaupt beginnen zu können. Und zwischen den Verwaltungseinheiten herrschte vermutlich längst Uneinigkeit über die Zuständigkeiten. Die teils bis ins letzte Detail ausgereiften Strukturen unserer Notfallorgane und Behörden haben sich in diesem Fall ausbezahlt. Man lobt rückblickend die gute Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Zivilschutz und Regionalen Führungsorganen. Gleichzeitig schaffte es die Bevölkerung im richtigen Moment, vom manchmal typisch schweizerischen Gärtchendenken wegzukommen. Die Solidarität unter den Menschen war beispiellos und in vielen Fällen gar herzerwärmend. Unvergessen bleiben die Helfergruppen in den sozialen Medien, wo von Hundeboxen über Babywindeln bis zur Hilfe bei den Aufräumarbeiten alles angeboten wurde. Und zum Dritten schwebte ein unglaubliches Glück im Unglück über der Region. Dass es bei einem Unwetter dieses Ausmasses keine Personenschäden zu beklagen gab, grenzt an ein Wunder. Doch schon in der Schule war es bei Tests legitim, auf das Glück zurückzugreifen. Und für diese Prüfung kann man der Region mit gutem Gewissen die Bestnote erteilen.