
Bildungskommission Reiden zum Alternativprojekt: «Reicht bei weitem nicht»
«Der Faktenvergleich zeigt: Das von privater Seite ins Spiel gebrachte «Alternativprojekt» zeigt zwar verlockend tiefe Baukosten, deckt aber den geforderten Raumbedarf der Schule bei Weitem nicht»: Auf dieses Fazit kommt die Bildungskommission Reiden in ihrer Medienmitteilung von gestern. Die Schulbehörde reagiert damit auf die Machbarkeitsstudie des in Langnau wohnhaften Architekten Luzius Zinsli. Der Reider Stimmbürger schlägt anstelle des von der Gemeinde favorisierten, noch in Prüfung stehenden Projektes einen Massivbau mit Kompaktfassade aus Steinwolle vor, der 2,9 Millionen Franken kosten würde (Vorschlag Gemeinderat: letzter Stand gegen 10 Mio. Franken), etappierbar wäre und von einem viel kleineren Raumbedarf ausgeht (LN-/ZT-Ausgabe vom 7. März). Und der Standort: Beim Pestalozzischulhaus statt auf der anderen Strassenseite bei der Sporthalle.
Der Reider Bildungskommission gehören Gemeinderat Bruno Geiser (SVP), Yvonne Thommen (Präsidentin, CVP), Desirée Hofmann (FDP), Irene Kneubühler (CVP), Bruno Zimmerli (SVP) und Philipp Blaser an. In der Mitteilung wird betont, dass man sich «klar für die konsequente Fortsetzung der Neubau-Planung des Schulhauses Reiden Mitte» ausspreche. Am Vorschlag Zinsli wird bemängelt, dass er nicht einmal einen Drittel des Shulraumbedarfes abdecke, der sich aus dem Mangel und dem Ersatz von provisorischen Räumen zusammensetze und sich von den aktuellsten Zahlen des Kantons und der Geburtenzahlen herleiten lasse, heisst es.
In der Kritik ist unteranderem auch die von Zinsli ins Spiel gebrachte Etappierung: Die Bildungskommission will ein Ende der Provisorien – der Pavillon ist veraltet, in den Containern gab es vorletzte Woche Wasserschaden. Obwohl sie die Etappierung ablehnt, ist offenbar auch der Kommission klar, dass sich nach dem Planungshorizont von fünf Jahren bezüglich der Schülerzahlen der «Unschärfebereich» vergrössere.
Als Störmanöver bezeichnet
Die Bildungskomission Reiden behauptet in ihrer Mitteilung zudem, dass eine Etappierung teurer werde. Denn mit dem Alternativprojekt gehe wertvolle Zeit für eine Neuplanung verloren und man brauche weitere, teurere Provisorien für die zeitliche Überbrückung. «Der Alternativvorschlag opfert die durchdachte Planung mit Langfrist-Perspektiven einer populistischen Variante, welche kurzsichtig nur die Kosten ins Zentrum stellt. Der Volksschule wird mit solchen Störmanövern ein Bärendienst erwiesen. Der Alternativvorschlag sollte erst thematisiert werden, wenn bei einem allfälligen Nein an der Urne eine Art Kehrtwende zustnde kommt. Dass die Schulbehörde das Projekt vorantreiben wird, ist schon länger klar: Bereits im April 2017 erklärte die damalige Schulpflege, dass keine wertvolle Zeit mehr in der Schulraumpflege zu verschwenden sei.
Das Stimmvolk soll im Juni diesen Jahres an der Urne über das Schulhaus-Neubauprojekt befinden. Erst vor kurzem hat der Gemeinderat Reiden gemeldet, dass er noch Optimierungsbedarf prüfen will.