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Black Friday – yay?

Er ist der grosse Shopping-Event: der «Black Friday». Das amerikanische Phänomen kennt man seit einigen Jahren auch in der Schweiz. Es ist bekannt für seine Ausschweifungen – vor allem in den USA, wo es auch schon zu Massenprügeleien, ja sogar zu Stampeden gekommen ist – teils mit vielen Verletzten und sogar Toten. An diesem «schwarzen Freitag» bieten Einzelhändler grosse Rabatte und Aktionen an – das soll mehr Umsatz generieren. Das entsprechende Marketing ist verführerisch. Die Massen strömen in die Läden und Online-Shops – aus Angst, ein Schnäppchen zu verpassen.

Der «Black Friday», diese Ausgeburt des Kapitalismus, lässt mich kalt. Mein Mantra lautet: Wenn ich etwas kaufen würde, nur weil es vergünstigt ist, dann habe ich kein Geld gespart, sondern unnötig Geld hingeblättert, das ich sonst nicht ausgegeben hätte. Daher vermeide ich es, auf Marketing hereinzufallen. Auch wenn es manchmal Dinge sind, die ich schon gerne hätte – sei es ein Game oder ein Paar Kopfhörer.

Am diesjährigen «Black Friday» vom vergangenen Freitag ging ich unbehelligt durch den Tag. Als ich im Zug – ein wenig abwesend – durch meine E-Mails scrollte, stiess ich auf eins von einem Schallplattenhändler, bei dem ich mal einige Alben bestellt hatte. Betreff: «Black Friday 2021!» Scheinbar geleitet von meinem inneren Instinkt öffnete ich den Link und fragte mich, ob ein Titel darunter sei, den ich gerne hätte. Nach einigen Sekunden realisierte ich, was ich da gerade tat und ärgerte mich darüber, meine Prinzipien über Bord zu werfen. Schnell schloss ich die Seite wieder, bevor ich etwas zum Bestellen fand.