
Boningen: «Heute ist nicht nur Fitness gefragt» – Der Fitmacher baut erneut aus
Sechs Fitness-Filialen…
…betreibt Pascal Jörg mit seiner Fitness Factory derzeit: Im Oltimo-Gebäude in Olten gibt es mit dem normalen Fitnesscenter, dem Cross- (vor allem Eigengewichtsübungen), Group- (Gruppenangebot wie Zumba-Dance) und Lady Fitness-Center drei weitere Filialen, mit eigenem Eingang und separatem Abo. In Boningen und Lostorf existieren zudem weitere Lady-Fitness-Filialen.
Was vor 17 Jahren in einem kleinen Raum im Oltimo-Gebäude auf der rechten Oltner Aareseite mit der Übernahme eines bereits bestehenden Fitnessstudios begann, hat sich mittlerweile zu einem KMU mit sechs Filialen in der Region und rund 50 Teilzeitmitarbeitern entwickelt.
Vor allem in den letzten Jahren hat Pascal Jörg mit seiner Firma Fitness Factory stark expandiert: Nach dem Start mit Lady Fitness in Olten vor drei Jahren, einem Studio nur für Frauen, hat er davon weitere Filialen in Boningen (August 2017) und Lostorf (November 2017) eröffnet. «Ich bin selbst überrascht, wie gut das Format ankommt.»
Nun ist bereits der nächste Ausbauschritt des Fitmachers der Region fällig: In Boningen, dem einzigen Gebäude, das ihm selbst gehört, will der Firmeninhaber die bisherige Lady-Fitness-Filiale erweitern und mit einem Gesundheitszentrum für beide Geschlechter ergänzen. «Heute ist nicht nur Fitness gefragt, sondern das Thema Gesundheit insgesamt», begründet Jörg.
Den Auslöser dafür gab dem bald 50-Jährigen seine eigene Leidensgeschichte: Jörg hatte Schwierigkeiten, für seine Schulterprobleme einen Sportphysiotherapeuten in der Region zu finden, der nicht eine lange Warteliste führt und eine gewisse Infrastruktur besitzt. Zudem hat er vor drei Monaten eine Massagepraxis in Boningen eröffnet. «Alle Termine sind bereits ausgebucht.» Beides hat ihn bestärkt, das Projekt in die Hand zu nehmen.
Zwei Millionen investiert
Konkret will Jörg nördlich des bestehenden Gebäudes einen zweistöckigen Anbau mit vier grosszügigen Räumen realisieren. Neben Sportphysiotherapie möchte er auch medizinische und Fusszonenreflexmassagen anbieten. Im Parterre ist der Empfang inklusive Aufenthaltsraum, ein Praxisraum und ein Trainingsbereich für beide Geschlechter vorgesehen, im ersten Stock werden drei Praxisräume eingerichtet.
Falls mit den Bewilligungen alles klappt, will er nach den Sommerferien mit dem Bau beginnen und das Gebäude mit rund 200 m2 Geschossfläche Anfang 2019 beziehen. In Boningen investiert Jörg dafür rund eine Million Franken. Insgesamt hat er in den letzten Jahren über zwei Millionen Franken in die Hand genommen, um die eingangs erwähnten Filialen zu eröffnen oder neue Geräte anzuschaffen.
Die Bauleitung kann der gelernte Bauzeichner und Maurer mit Weiterbildungen als Bauführer und Polier gleich selbst übernehmen: Jörg arbeitete mehrere Jahre zum Teil in leitenden Positionen bei Baugeschäften in der Region. Ab 2013 hat sich Jörg selbstständig gemacht und berät mit seiner Bau Factory Firmen sowie Architekturbüros in allen Belangen rund ums Bauen und Planen. In den letzten Monaten hat Jörg in seinem Hauptberuf aber weniger Aufträge angenommen, um sich mehr seiner Leidenschaft zu widmen.
Der frühere Nati-B-Faustballer hat noch die Zeiten erlebt, als der Trend ums Fitsein noch nicht breitere Gesellschaftsschichten erreichte. «Als wir anfingen, bauten wir unsere Geräte selbst.» Da sei man auch noch schräg angeschaut worden, wenn man ins Fitness ging, um seine Muskeln zu stählen.» Der Fast-Schweizermeister im Bodyfitness (2. und 3. Rang) ist immer noch häufig an den Geräten anzutreffen. Am Wochenende gibt er zudem Kurse in seinem Groupfitness-Center in Olten und bietet auch Ernährungsberatung an.
Jörg will aber wegkommen vom reinen Körperkult, welches die Fitnessszene immer noch umweht, und das Thema Gesundheit nicht nur mit seinem geplanten Anbau in Boningen, sondern auch mit natürlichen Lebensmitteln bedienen. Seit einem Jahr vertreibt der Geschäftsmann das Weizenkeimöl Vitatol E exklusiv in rund zehn Läden der Region, in seinen Fitness-Factory-Filialen sowie online. «Das Wunderöl für Sport und Küche», wie er es auf der Homepage anpreist, soll die Zellen mit seinen ungesättigten Fettsäuren und dem konzentrierten Vitamin E besser regenerieren lassen.
Rund 100 Flaschen lässt er vom Öl, welches früher in der Bodybuilder- und Leichtathletikszene bekannt war, in einer Mühle in Deutschland herstellen. Weitere Produkte wie eine Ölmischung aus Hanf, Weizenkeimen und Kürbiskernen und dem Wirkstoff Cannabidiol (CBD) steht ebenfalls kurz vor der Lancierung. Jörg will so nicht nur Fitness- und Leistungssportler, sondern auch ernährungsbewusste Menschen ansprechen. Zugleich könne er damit seine Fitness Factory in der Region bekannter machen, sagt er. Auf jeder Flasche prangt nämlich das Firmenlogo.