
Eine «Sternstunde» für Boningen: Die Gemeinde soll erstmals eine Weihnachtsbeleuchtung erhalten
Auch in Boningen soll künftig eine Weihnachtsbeleuchtung hängen. In der Dorfzeitung «Schnäggeposcht» gab es vergangenen November einen Aufruf, sich mit einem Vorschlag zu melden. Eine Zeichnung oder ein Modell solle bis Ende Februar dieses Jahres eingereicht werden. Auf den Projektaufruf erhielt das organisierende Kulturteam Boningen genau eine Eingabe, wie Peter Dietschi am Dienstagabend an der Gemeindeversammlung ausführte. Eine Abstimmung über das bessere Projekt erübrigte sich damit.
Doch das war sowieso nicht nötig. Nach der Enthüllung der beleuchteten «Sternstunde» – so der Name des Modells, das von Otto Jäggi eingereicht wurde – gab es Applaus von den Anwesenden. Wichtig ist Jäggi, dass die Weihnachtsbeleuchtung auch tagsüber wahrgenommen wird. Um zu sehen, wie sein Vorschlag aussieht, hat der Inhaber einer Schlosserei im Dorf nicht nur eine Zeichnung, sondern gleich ein 1:1-Modell gestaltet, das aus Aluminium mit pulverbeschichtetem Perlgold besteht. Nun soll es an die Umsetzung des Projekts gehen, damit zum Beispiel an rund der Hälfte der 60 Kandelaber im Dorf die «Sternstunden» ab nächstem Jahr leuchten.
Für die Finanzierung soll neben der Gemeinde auch die Bürgergemeinde eingespannt werden. Zusätzlich könnte der Geldtopf angezapft werden, der mit dem Verkauf der Fernsehgenossenschaft geäufnet wurde. Nicht zuletzt dürfen sich auch Interessierte aus der Bevölkerung melden, die einen Beitrag zum Gelingen der Weihnachtsbeleuchtung leisten wollen, so Peter Dietschi vom Boninger Kulturteam. Eine Berechnung für die Investition und die wiederkehrenden Betriebskosten gibt es bisher allerdings nicht.
Erster Stichentscheid für abtretenden Manfred Zimmerli
An der Gemeindeversammlung konnte der abtretende Gemeinderat und Ressortleiter Finanzen Rolf Nussbaumer den 20 Stimmberechtigten eine fast ausgeglichene Rechnung 2020 präsentieren. Statt eines budgetierten Verlusts von 175’000 Franken genehmigte der Souverän einstimmig eine «rote Null» mit einem Minus von noch knapp 1400 Franken. Einzig bei der Spezialfinanzierung Abwasser sieht es «nicht gut» aus und besteht laut Nussbaumer Handlungsbedarf. Die separate Rechnung weist fast jährlich Defizite auf, das Vermögen sinkt und bald müsste eigentlich die gemeindeeigene Abwasserreinigungsanlage saniert werden. Laut Nussbaumer dürfte der neue Gemeinderat über eine Gebührenerhöhung nachdenken.
Auch für den Gemeindepräsidenten Manfred Zimmerli war es nach 12 Jahren im Gemeinderat die letzte Versammlung. An dieser kam es für ihn zu einer Premiere: Weil beim Planungsausgleichsreglement je 10 Stimmen dafür und dagegen waren, gab Zimmerli den Stichentscheid zum Ja: Neu schöpft die Gemeinde 20 Prozent des Mehrwerts bei Um- und Aufzonungen ab.