
Brocante im Kloster: Eine nostalgische Erfolgsstory


Seit zehn Jahren organisiert Karin Haberthür zweimal im Jahr eine Brocante und viele Besucherinnen und Besucher aus nah und fern freuen sich jeweils auf den Anlass. Kostbarkeiten, Kuriositäten, aber auch Rares und Antikes findet sich im stimmungsvollen Klosterkeller. «Eigentlich habe ich das Sammeln schon fast in die Wiege gelegt bekommen», berichtet sie schmunzelnd. Mit ihrem Mann zusammen teile sie das Sammelfieber und das sei gut so: «Sonst würde die Beziehung nicht harmonieren.» Gemeinsam hätten sie dann angefangen – nachdem das Haus aus allen Nähten platzte –, Sachen auf Märkten und Brocantes anzubieten. Während Jahren organisierte Haberthür auch Events in Mehlsecken/Langnau und Reiden. Als sich dann die Gelegenheit bot, den frisch renovierten Klosterkeller vor genau zehn Jahren zu belegen, habe man sich dafür entschieden. «Es finden etwa dreissig Aussteller Platz und es gibt immer eine Warteliste», ist weiter zu vernehmen. Neben dem Anbieten der eigenen Kostbarkeiten organisiert Karin Haberthür auch alles rund um den Anlass. Sie kommt dabei ins Schwärmen: «Wir sind mittlerweile eine grosse Familie geworden und ich bekomme ganz tolle Hilfe, auch bei den Auf- und Abbauarbeiten».
Seltene Stücke zu finden
Auf dem Rundgang gibt es viel zu sehen und auch die Aussteller berichten von ihren Lieblingsstücken. Es gibt einen Spion-Fotoapparat der Marke Minox, den kann man auch in den James Bond-Filmen sehen: Und das zum stolzen Preis von 200 Franken. Dann schwärmt eine Ausstellerin über eine Porzellanfigur. Den «Faun» aus Dänemark liebe sie sehr, würde ihn aber für 320 Franken hergeben. Eine bereits schon bekannte Figur ist die Ausstellerin mit dem Namen «Strubeli» aus Biberist, jeweils in einem besonderen Outfit. «Sagen sie nicht Tracht, es ist nämlich die Alltagskleidung der Frauen aus Gotthelfszeiten», wird man belehrt. An einem Stand sind die Aussteller nicht begeistert vom Interesse für die Lieblingsstücke. «Wir wollen keine Auskunft geben und vor allem nicht fotografiert werden.» Auch damit muss man an einer Brocante leben. Aus Adligenswil angereist und überaus glücklich über den Kauf einer Puppe in einem alten Bett, ist eine gebürtige Berlinerin. «Das wird ein Geschenk für meine Enkelin», schwärmt sie.