Daniel Rall verlässt Traditionsbeiz «Ochsen» in Schöftland nach zweieinhalb Jahren

Vor vier Jahren wurde der traditionsreiche «Ochsen» zu neuem Leben erweckt. Wirtin Lea Rampini hat es mit ihrem Konzept geschafft, das Restaurant wieder zu einer Adresse zu machen, die über die Region hinaus bekannt ist. Doch 2017 verliess sie den «Ochsen» überraschend bereits wieder. Nun bereits der nächste Schlag: Auch ihr Nachfolger, Koch Daniel Rall, geht – nach nur 2½ Jahren. Er hat seinen Mietvertrag per Ende Januar 2020 fristgerecht gekündigt, wie Besitzer Daniel Frey bestätigt.

Daniel Rall hatte mit einer überarbeiteten Speisekarte auf regionale und saisonale Zutaten gesetzt. Weshalb er den «Ochsen» nun verlässt, will er auf Anfrage nicht verraten. Doch Daniel Frey weiss bereits, was der neue Mieter mitbringen sollte: «Er oder sie soll wiederum eine innovative Küche pflegen, das Gastgebertum als Berufung leben und auch den speziellen Charme des historischen Hauses schätzen», sagt Daniel Frey. Der «Ochsen» im Dorfzentrum von Schöftland biete viele Möglichkeiten für neue Ideen.

Der «Ochsen» muss nicht zwingend komplett gemietet werden – die Miete hänge davon ab, was tatsächlich genutzt werden soll. Insgesamt bietet die Liegenschaft in verschiedenen Räumen Platz für bis zu 190 Plätze und draussen können bis zu 50 weitere Sitzplätze bedient werden. Dabei setzt Daniel Frey bewusst auf einen Miet- und keinen Pachtvertrag. «Ausser bei landwirtschaftlichen Gütern ist letzterer aus unserer Sicht doch eher ein alter Zopf, die Unterschiede sind recht klein», so Frey.

Schöftler Gin-Distillerie kann bleiben

Vom Wechsel wohl nicht betroffen ist Urs Riedo. Er ist mit seiner kleinen Gin-Distillerie Blackmoon Gin zur Untermiete eingezogen und hat mit Daniel Rall in der Vergangenheit verschiedene Kreationen geschaffen. Sein Lokal funktioniere unabhängig vom Restaurant, sagt Riedo. «Ich gehe davon aus, dass mich die Veränderung im ‹Ochsen› nicht betrifft.»

Das Restaurant bringt viel Geschichte mit. Zum ersten Mal erwähnt wird es im Jahr 1515, als ihn die Besitzerin gegen den Willen der Gemeinde verpachten wollte. Von der damaligen Taverne ist ein 504 Jahre alter Gewölbekeller erhalten. Das Gebäude selbst wurde 1797 abgerissen und im Trubel der Französischen Revolution neu gebaut. Architekt war niemand Geringeres als der angesehene Carl Ahasver von Sinner, der im Land für seine klassizistischen Schlösser und stattlichen Herrenhäuser bekannt war. Während der Bauarbeiten durfte übrigens im benachbarten Schulhaus gewirtet werden.