
Dank Basketball-Kompetenzzentren in vier Bereichen dazulernen
«Make people love basketball. Mach, dass Menschen Basketball lieben.» Diese Mission verfolgen der Nationale Verband Swiss Basketball sowie die Regionalverbände. Oder wie es Daniel Frey ausdrückt: «Wir wollen möglichst viele Kinder dazu bringen, Basketball zu spielen.» Der 49-jährige Präsident des BC Olten-Zofingen und Ausbildungsverantwortliche von Swiss Basketball war und ist bei der Erarbeitung und Umsetzung eines entsprechenden Konzepts federführend. Entstanden sind in der Deutschschweiz sogenannte Kompetenzzentren. 2016 eines für den Aargau, 2017 eines für die Zentralschweiz und letzten September eines für den Raum Zürich/Ostschweiz.
Die Zentren sind nicht physische Gebäude, sondern funktionieren wie eine dezentralisierte Coachingfirma. Alle Kompetenzzentren sind in vier Bereichen aktiv: im Schul- und Breitensport, in der Trainerausbildung, in der Vereinsförderung und im Leistungssport. «Hauptarbeit ist jene mit den Primarschulen», betont Daniel Frey, der sowohl als Koordinator aller Kompetenzzentren im Hintergrund agiert, aber auch direkt in der Turnhalle zum Einsatz kommt. «Lehrkräfte haben Respekt davor, Basketball in ihre Lektionen zu integrieren, weil die Regeln halt ziemlich komplex sind», weiss Daniel Frey. Mit vorgefertigten Musterlektionen und konkreten Lehrerschulungen schafft er Abhilfe.
Profis als Lehrmeister
«Coole Nachmittage» kämen auch immer dann zustande, wenn «English meets Basketball» angesagt ist. Dann begleiten Profispieler von Nationalligateams Daniel Frey in die Turnhalle. Von ihnen profitieren Schülerinnen und Schüler sportlich und sprachlich. In der Region seien bisher vor allem Schulklassen in Strengelbach, aber auch Aarburg, Oftringen und Rothrist «Kompetenzzentren-Kunden» gewesen, «es wäre natürlich schön, wenn noch mehr hinzukommen.» Aktuell weibelt Frey in Mutschellen, Luzern und Frauenfeld.
Regelmässig lädt der Familienvater aus Hägendorf auch die Präsidenten der Deutschschweizer Basketballvereine zum runden Tisch. «An jenen Sitzungen will ich herausspüren, wo der Schuh drückt, wer wo Support braucht», sagt Daniel Frey. Als ehemaliger Spieler, Trainer und aktiver Schiedsrichter, Vereins- und Verbandsfunktionär kann der einstige Berufssoldat auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Konkret hilft er Vereinen etwa bei der Suche nach Trainern, auch einen Physiotherapeuten habe er schon vermittelt. Ein Sponsoring-Seminar, um Tipps für Mittelbeschaffung zu kriegen, sei ebenfalls auf Anklang gestossen.
Weiter kümmern sich die Kompetenzzentren auch darum, dass bereits tätige Trainer ihr Wissen in Weiterbildungen aufdatieren und neue Coaches für Grundkurse motiviert werden. «Kompetenz» steht aber auch für das Können auf dem Platz. Vorwiegend auf Stufe U13 bis U15 stehen für Talente wöchentlich Stützpunkttrainings im Angebot, die von verschiedenen Trainern geleitet werden. Im Aargau finden die meisten davon in Aarau statt, vereinzelte in Zofingen.
Erfreuliche Zahlen
Dass sich der Betrieb der Kompetenzzentren lohnt, zeige ein Blick auf die Entwicklung der Lizenzzahlen, so Daniel Frey: «Der Anteil an Neulizenzierten ist in jenen Regionen, in denen wir unser Konzept umsetzen, extrem viel höher als in den anderen.» Das Verhältnis von Mädchen und Buben entspreche dabei dem nationalen Schnitt: Rund ein Viertel aller Lizenzierten und auch aller Neulizenzierten sind weiblich. Auch «sein» Verein, der BC Olten-Zofingen, sei durch das Kompetenzzentrum an neue Mitglieder gekommen.
Und so hofft Daniel Frey, weiterhin möglichst vielen Menschen seine Liebe zum Basketball weitergeben zu können. Auch wenn die wenigsten wie er als Verbandsfunktionär einst das sportliche Hobby zum Beruf werden machen können.