Dank «Kali» kocht man im Jugendtreff Murgenthal bald gemeinsam

Stolz blickt Andreas Kallweit, von allen «Kali» genannt, auf die Küche und Bar im Murgen­thaler Jugendtreff. Dass die Jugendlichen endlich gemeinsam im Pavillon kochen können, verdanken sie ihrem Jugendarbeiter Kali, der das Projekt mit Geduld und Hingabe verfolgte. Quasi seit er die Stelle 2017 angetreten hat, war die Realisation einer Küche im Jugendtreff weit oben auf seiner Pendenzenliste. «Bereits ganz am Anfang habe ich eine Ideenwerkstatt durchgeführt», so Kali. Eine Küche im Jugendtreff tat sich da als grosser Wunsch der Murgenthaler Jugend hervor. 

Im Frühling war es schliesslich so weit. Mithilfe der Sidler Schreinerei aus Fulenbach, der Elektro-Bau AG aus Rothrist und der Lemp Haustechnik AG aus Murgenthal konnte die Küche installiert und in Betrieb genommen werden. «Die Firmen haben unser Projekt grosszügig unterstützt», erzählt Kali. Finanzielle Unterstützung erhielt er auch von Seiten des Kantons und dem Gemeinnützigen Frauenverein aus Murgenthal. Dieser spendete einen namhaften Betrag, der am traditionellen Herbstbasar gesammelt wurde. «Das Geld wurde uns für die Einrichtung der Küche, sprich: Teller, Besteck, Gläser und so weiter, überreicht.» Alles in allem kostete die Küche rund 20 000 Franken. Eine Luxus­lösung? «Eine Ikea-Küche wäre wohl etwas günstiger gekommen», sagt Kali dazu. Allerdings sei der Unterschied zur Küche vom Schreiner sehr klein, wenn der Transport und die Installation mit einberechnet werden. Zudem sei die Lebensdauer der gewählten Lösung besser. 

Die Jugendlichen, die den Jugendtreff auch während Corona gerne aufsuchen – natürlich unter Einhaltung eines strikten Schutzkonzeptes, wie Kali sagt – nutzen die Küche häufig. Fast immer, wenn der Jugendtreff geöffnet hat, nutze jemand die Küche. «Allerdings vornehmlich zum Backen und nicht zum Kochen», präzisiert Kali. So entsteht seit dem Frühling langsam aber sicher ein gut gefülltes Rezeptbuch, welches die Jugendlichen selbst ausfüllen. Notiert wird, was zu Hause gerne gegessen wird. So finden sich neben dem «Sven Epiney Schoggikuchen» Rezepte aus dem Balkan wieder. 

Dank der Küche wird der Jugendtreff vielleicht auch für andere Organisationen aktiv. «Beispielsweise könnte der Pavillon vom Mittagstisch, der aktuell im Friedauschulhaus stattfindet, genutzt werden.» 

Eingeweiht hätte die Küche eigentlich mit einem Tag der offenen Tür, inklusive Sponsoren­apéro, werden sollen. «Es ist schade, dass das nicht geklappt hat.» An Ideen, den verpassten Event nachzuholen, mangelt es jedenfalls nicht.