
Das Derby gegen Schötz als Auftakt zum kapitalen Abstiegskampf-Endspurt
Nur ungern blickt man beim SC Zofingen auf die jüngsten Meisterschaftsauftritte in der 1.-Liga-Gruppe 2 zurück. Zuhause gegen Luzern II (1:4) und auswärts bei Leader Black Stars (1:5) kassierten die Thutstädter neun Gegentore, was Anlass genug war für vertiefte Analysen im Training. «Wir müssen unsere Automatismen wieder finden und hinten stabiler werden, um auch vorne für mehr Gefahr sorgen zu können», versucht Anel Hodzic zu erklären, was in den beiden Partien schiefgelaufen ist. Der SCZ-Stürmer, der beide Ehrentreffer erzielt hat, hofft, dass er und seine Mitspieler diese Massnahmen bereits morgen Samstag (17 Uhr) gegen den FC Schötz vor eigenem Anhang umsetzen werden.
Denn das Derby stellt den Auftakt zu einem kapitalen Saison-Endspurt im Rennen um den Ligaerhalt dar. Nach diesem Wochenende folgen für den SC Zofingen mit Bassecourt und Goldau noch zwei Duelle mit direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. «Wir müssen gegen diese ähnlich starken Mannschaften zu hundert Prozent bereit sein, Charakter zeigen und unser Konzept auch nach Rückschlägen durchspielen», sagt Hodzic.
Als Schlüssel zum Erfolg betrachtet der 27-jährige Rothrister die richtige Einstellung und den Mut, Fussball zu spielen. «So sind wir nur schwer zu schlagen», ist er überzeugt. Dass der SC Zofingen alle drei Spiele zuhause austragen kann, stuft Hodzic nur bedingt als Vorteil ein. «Es ist unser Platz und wir sollten von Anfang an zeigen, dass wir gewinnen wollen», meint er, «aber nach dem Anpfiff haben beide Teams die gleiche Chance auf den Sieg.»
Lehrreiche Profi-Jahre im Ausland
Für Anel Hodzic ist die aktuelle Situation, in der sich der SC Zofingen befindet, ein weiteres Kapitel in einer langen und erlebnisreichen Karriere. Nachdem der schweizerisch-bosnische Doppelbürger beim FC Entfelden zum Fussball fand, wechselte er als vielversprechendes Talent zur U13 des FC Aarau. Als 17-Jähriger zog es ihn zur U19-Auswahl des Bundesliga-Klubs Augsburg. Es folgten fünf lehrreiche Jahre in Deutschland, unter anderem mit dem Sprung in die dritte Bundesliga mit Wacker Burghausen. Nach zwei weiteren Saisons in Belgien und Holland schloss sich Hodzic im Sommer 2017 dem griechischen Zweitligisten Eginiakos an.
Unter anderem wegen einer Knöchelverletzung und chaotischen Zuständen bei seinem Klub reifte bei ihm letzten Herbst der Gedanke, in die Heimat zurückzukehren. «Ich wollte meine Zukunft längerfristig planen, was im schnelllebigen Profifussball-Geschäft nicht einfach ist», sagt Hodzic, der trotz allem dankbar ist für die Zeit im Ausland. Er entschloss sich, das Angebot der Swiss Football Academy anzunehmen, um als Individualtrainer junge Fussballtalente zu coachen. Gleichzeitig treibt er, zusammen mit einigen Partnern, seine Selbstständigkeit mit dem Aufbau einer eigenen Sportagentur voran.
Der Übertritt im Winter zum SC Zofingen war deshalb der logische Schritt – auch wegen Mittelfeldspieler Almedin «Dino» Hodzic. «Jetzt spiele ich mit meinem Bruder zusammen, das war schon immer mein Traum», verrät Anel Hodzic. Neben den Torjäger- sind beim SCZ auch die Führungsqualitäten des dreifachen Saisontorschützen gefragt. «Ich nehme im Training viel Einfluss und gebe den jungen Spielern meine Erfahrungen weiter», sagt Anel Hodzic.
Das Schlussprogramm des SC Zofingen
24. Runde: Samstag, 11. Mai, 17 Uhr: Zofingen – Schötz (7. Platz).
25. Runde: Samstag, 18. Mai, 16 Uhr: Zofingen – Bassecourt (11.).
26. Runde: Samstag, 25. Mai, 16 Uhr: Zofingen – Goldau (10.).
Alle Resultate und die Tabelle der 1.-Liga-Gruppe 2 finden Sie hier.