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Das Ende einer Ära in Nebikon

An der Gemeindeversammlung am Montag hat der Gemeinderat den Vollblutpolitiker Erich Leuenberger verabschiedet und seinen Nachfolger bekannt gegeben: Es ist der 35-jährige Marco Baumgartner, ebenfalls von der FDP. Leuenberger hatte bereits per 31. Oktober demissioniert. «Es war der richtige Zeitpunkt, um zurückzutreten», sagte der 63-Jährige an der Gemeindeversammlung.

In stiller Wahl ist Leuenbergers Parteikollege Marco Baumgartner zum Nachfolger gewählt worden (wir berichteten). Der gelernte Elektromonteur, der im ortsansässigen Familienbetrieb, dem Bauunternehmen MBR Baumgartner AG, arbeitet, wird ab dem 1. Januar 2022 das Ressort Bau und Sicherheit übernehmen. Der 35-Jährige ist in Nebikon aufgewachsen, verheiratet und Vater eines Kindes. Mit  Baumgartners Wahl ist der fünfköpfige Nebiker Gemeinderat wieder komplett.

Fast ein Vierteljahrhundert für die Gemeinde da

Während beinahe eines Vierteljahrhunderts war Gemeinderat Erich Leuenberger für viele Bauprojekte zuständig. Neben dem Bauwesen gehörte auch das Finanz- und Entsorgungswesen zu seinen Ressorts. Nun wurde er an der Gemeindeversammlung würdevoll verabschiedet – wegen des Coronavirus fehlte nur der Apéro.

Gemeinderätin Luzia Kneubühler (CVP) würdigte den abtretenden Gemeinderat in einer kleinen Laudatio: Leuenberger sei seiner Arbeit stets mit viel Freude und Engagement begegnet. Die Feuerwehr sei ihm ein besonders grosses Anliegen gewesen. Auch bei deren Fusion mit Altishofen vor einigen Jahren war er massgeblich beteiligt gewesen. Gemäss Kneubühler hat er das Wassernetz nicht nur Instand gehalten, sondern sei stets auch auf Pikett gewesen. «Hart, aber fair hat er in verschiedenen Gremien der Gemeinde gekämpft.» Er konnte auch stur und impulsiv sein, so die Gemeinderätin. 

Grosse Einstimmigkeit bei allen Traktanden

Die Gemeindeversammlung hat einem Sonderkredit von 2,1 Millionen Franken für die Sanierung des Oberstufenschulhauses zugestimmt. Der Souverän genehmigte auch das Siedlungsentwässerungsreglement und die Tarifordnung einstimmig. Ebenso nahmen die Nebikoner zustimmend Kenntnis vom Legislaturprogramm des Gemeinderats 2020 – 2024 und vom Aufgaben- und Finanzplan 2022 – 2025. Die Versammlung genehmigte das Budget für das nächste Jahr mit einem Ertragsüberschuss von 125 000 Franken und einem unveränderten Steuerfuss von 1,8 Einheiten. Dies obwohl nächstes Jahr grössere Investitionen anstehen (Bruttoinvestitionen: 997 000 Franken), insbesondere in den Bereichen Verkehr, Infrastruktur und Entsorgung.

Gemeinderätin Luzia Kneubühler sagt: «Wir streben eine offene und transparente Führung an.» Es gebe natürlich immer wieder Umplanungen von Projekten, weil sie besonders dringlich seien – wie zum Beispiel die Wasserringleitung im Gebiet Unterwellberg. Die sei für die Sanierung der Wasserleitungen in der Fröscherengasse notwendig, weil diese massiv brüchig geworden sei. Manchmal werde das Vorantreiben von Projekten aber auch von äusseren Faktoren gebremst, sagte Gemeindepräsident Reto Steinmann. «Wir warten immer noch auf eine Antwort des Regierungsrates in Bezug auf die eingereichte Ortsplanungsrevision.» Ebenfalls blockiert, aber durch Einsprachen sei die Realisierung der Bahnhofstrasse und des Bus-Hubs.