
Das erste Zwischenzeugnis für den FC Aarau
Das erste Saisonviertel endet mit einer Enttäuschung: Im Heimspiel gegen Kriens winkt der Sprung auf den zweiten Tabellenplatz, doch nach einem ungenügenden Auftritt muss sich der FC Aarau gegen das Schlusslicht mit einem 0:0 begnügen. Nachdem Aarau nun gegen jeden Gegner einmal gespielt hat, bietet sich eine erste Zwischenbilanz an. Mit einem Blick auf die Gewinner und Verlierer nach 9 von 36 Spieltagen.
Die Gewinner
Kevin Spadanuda
Mit acht Toren und zwei Assists (inkl. Cup) ist der 24-Jährige seit dem Saisonstart richtiggehend explodiert. Ein Last-Minute-Wechsel nach Luzern zerschlug sich, weil das Angebot aus der Innerschweiz viel zu tief ausfiel. Macht er so weiter, wird Spadanuda die wichtigste Waffe im Aufstiegsrennen sein.
Donat Rrudhani
Der Kosovare ist endgültig vom Talent zum wichtigen Mannschaftspfeiler gereift – und das, obwohl der 22-Jährige erst vor zwei Jahren Profi wurde. Mittlerweile trägt er in Abwesenheit von Jäckle und Gashi bereits die Captainbinde. Auch seine Form wird den weiteren Saisonverlauf des FCA beeinflussen.
Marco Thaler
Am 23. Februar 2020 spielt der FC Aarau gegen Kriens 4:4. Danach erfasst Corona das Land und den Fussball. Weil er sich in einem der ersten Trainings nach dem Lockdown das Kreuzband reisst, bestreitet Thaler 19 (!) Monate lang kein Ligaspiel. Es stellte sich die Frage: Wird das überhaupt noch mal was? Bis Trainer Stephan Keller den 27-Jährigen im September in Yverdon überraschend in die Startelf stellt. Mit Thalers Rückkehr wird auch die FCA-Abwehr stabil. Zuletzt vier Spiele in Folge ohne Gegentor sind auch sein Verdienst.
Imran Bunjaku
Für den Neuzugang gilt das Gleiche wie für Thaler: Spielt er, bleibt der FCA hinten dicht. Der 28-Jährige ist schnell zum unverzichtbaren Wert im defensiven Mittelfeld geworden.
Die Verlierer
Raoul Giger
Fünf von elf Saisonspielen (inkl. Cup) begann er auf der Ersatzbank, drei Mal kam er gar nicht zum Einsatz. Trainer Keller setzte bei der Wahl des offensiveren Aussenverteidigers auf die linke Seite. Nicht das, was man erwartete und was sich Giger vorstellte. Der 23-Jährige hat seinen Vertrag nur bis Sommer 2022 verlängert, weil er mittelfristig in die Super League will. Momentan geht er einen Umweg.
Liridon Balaj
Anders als jene von Landsmann Rrudhani stagnieren die Leistungen von Wirbelwind Balaj. Im ersten Saisonviertel war der 22-Jährige nur Mitläufer und wartet seit dem Tor am 1. Spieltag gegen Schaffhausen auf einen Skorerpunkt.
Allen Njie
Nach starkem Beginn kam nicht mehr viel vom Liberianer, seinen Stammplatz hat er verloren. Das Potenzial für eine dominante Rolle und zum Publikumsliebling ist vorhanden – wann ruft es der 22-Jährige wieder ab?
Die Jungen
Von den acht jüngsten Spielern im Kader wurden in der Challenge League im ersten Saisonviertel fünf nicht eingesetzt. Die Einsatzzeiten (von möglichen 810 Minuten) der anderen drei: Schwegler 179 Minuten, Hasani 29, Schneider 10.
Harmloser FC Aarau: Das 0:0 gegen Kriens
Matchbericht Die Szene ist symptomatisch für den harmlosen Auftritt des FC Aarau: Nach 84 Minuten will Marco Aratore einen Eckball kurz ausführen – doch statt zum heraneilenden Liridon Balaj bugsiert Aratore den Ball über die Outlinie …
Ja, man hat mehr erwartet vom Heimteam. Die anderen Partien der Liga sind so verlaufen, dass der FCA mit einem Sieg das erste Saisonquartal auf Rang 2 hätte abschliessen können. Und Gegner vor der Natipause ist der SC Kriens, das mit sieben Niederlagen en suite in den Beinen ins Brügglifeld reist. Eine vielversprechende Ausgangslage, aber auch ein Nährboden, sich in Sicherheit zu wähnen.
Jäckle und Giger kehren in die Startelf zurück, hingegen fehlt Captain Gashi mit einer Muskelverletzung. Das Heimteam beginnt nervös und fehlerhaft, gefährlich wird in der Startphase vor allem Kriens. Spadanuda mit einem verdeckten Weitschuss (9. Minute) und kurz vor der Pause Almeida, der eine Hereingabe verpasst – mehr hat Aarau vor dem Seitenwechsel nicht zu bieten. In der Pause fragen sich viele der 3481 Zuschauer: Ist es der Druck, der die FCA-Spieler lähmt? Nach dem Wiederanpfiff wirds nicht besser: Der Krienser Yesilcayir vergibt gleich mal eine Riesenchance. Aarau nun nicht mehr nur nach vorne harmlos, sondern auch in der Defensive anfällig. In der Schlussoffensive bleiben bis auf zwei Weitschüsse von Almeida (77.) und Balaj (94.) die Angriffsversuche des Heimteams Stückwerk – Schlussresultat 0:0.