
Das lange Warten hat sich gelohnt – der Jugendtreff wird Wirklichkeit
Lange Zeit war unklar, wann die Gemeinde Murgenthal mit dem Aufbau der eigenen Jugendarbeit beginnen kann. Die Suche nach einem Jugendarbeiter gestaltete sich schwierig. Als der Rothrister Jugendtreff-Leiter, der im Murgenthaler Aufbau involviert war, die Kündigung einreichte, legte der Gemeinderat das Projekt im Juni 2016 komplett auf Eis. Diesen Sommer nun erfolgte quasi ein Neuanfang, die Gemeinde Murgenthal schrieb die Stelle zum dritten Mal aus. Diesmal mit Erfolg.
«Das lange Warten hat sich gelohnt», sagt Andrea Combertaldi, abtretende Gemeinderätin (SP). Mit Jugendarbeiter Andreas Kallweit habe der Gemeinderat den richtigen Mann für diese verantwortungsvolle Aufgabe gefunden. Der 30-Jährige, welcher diese Woche seine Arbeit aufnimmt, bringe Erfahrung im Bereich des Aufbaus mit und habe explizit nach einer solchen Herausforderung gesucht. «Ich hoffe sehr, dass durch die Wiedereinführung der Jugendarbeit Murgenthal für unsere Jugendlichen an Attraktivität gewinnt», so Combertaldi. Mit dem Wegfall der Oberstufe fehle diese Altersgruppe im Dorf. Dem wolle man mit dem Jugendtreff entgegenwirken. «Dem Gemeinderat sind unsere Jungen wichtig und wir sind uns bewusst, dass sie die Zukunft unserer Gemeinde sind», hält Combertaldi fest.
Wann die Mädchen und Knaben erstmals den Treff im ehemaligen Schulpavillon besuchen können, ist derzeit noch offen. «Ziel ist, den Treff gemeinsam mit den Jugendlichen einzurichten und zu gestalten», sagt Andrea Combertaldi. Doch vorerst werde sich der Jugendarbeiter Andreas Kallweit um Organisations- und Aufbauarbeiten kümmern. Die Einarbeitung erfolge teilweise in Rothrist, da die beiden Gemeinden im Bereich der Jugendarbeit zusammenarbeiten.
Kontakte knüpfen
An der Einwohnergemeindeversammlung vom 27. November 2015 stimmten die Murgenthaler der Wiederaufnahme der Jugendarbeit und jährlich wiederkehrenden Kosten von 100000 Franken grossmehrheitlich zu. Aus einer Befragung der Schüler der 5. bis 9. Klasse, welche die Kinder- und Jugendkommission durchgeführt hatte, ging im Jahr 2014 unter anderem hervor, dass sich die Jugendlichen der Gemeinde einen Treffpunkt im Dorf wünschen. Daraufhin hat die Kommission zusammen mit einem externen Fachmann ein neues Konzept zur Jugendförderung ausgearbeitet. «Ob das Bedürfnis in dieser Art überhaupt noch vorhanden ist, wissen wir im Moment nicht.» Es sei deshalb umso wichtiger, dass der neue Jugendarbeiter in den kommenden Wochen Kontakte zur Schule und zu Vereinen knüpfen könne. Dann stehe dem Aufbau des eigenen Jugendtreffs nichts mehr im Wege.
Der neue Jugendarbeiter
Andreas Kallweit ist 30 Jahre alt, verheiratet, Vater eines Kindes und wohnhaft in Melchnau. Er schloss an der Hochschule Luzern das Studium in Sozialer Arbeit mit dem Bachelor of Science mit Vertiefung in Soziokultur ab. Kallweit arbeitete zudem in der offenen Jugendarbeit in Langenthal und hielt die Projektleitung «Raumnot Kanton Solothurn» inne. Zuletzt leitete Andreas Kallweit ein Projekt beim Blauen Kreuz Schweiz. Per 1. Oktober hat er nun seine Stelle als Jugendarbeiter mit einem 60-Prozent-Pensum in Murgenthal begonnen. Im ersten Monat stehen Organisations- und Aufbauarbeiten an. Die Einarbeitung erfolgt teilweise auch in Rothrist.