«Das Mysterium des Todes nahegebracht»

«Ein schweres Erlebnis bewegt mich seit zwei Tagen vor Weihnachten», sagte Ernst Halter zu Beginn der Veranstaltung im altehrwürdigen Abtsaal in St. Urban. «Danke, dass sie mich so zahlreich in dieser schwierigen Zeit unterstützen und mir zuhören!»

Die Lyrik-Lesung stellte er unter das Thema «Leben, Tod und Übergang». Dem Tod einer Frau aus dem engen Familienkreis gedachte Halter mit bewegter Stimme. Er widmete dem Erlebnis verschiedene Gedichte aus seinen publizierten Werken wie «Menschenland», «Aschen Licht» oder dem aktuellsten Werk «Zwiegesicht». Er liess aber auch letzte Gespräche mit verschiedenen Menschen, die wichtig waren in seinem Leben, wieder aufleben. Auch Beobachtungen mit sterbenden Tieren hatten Platz und wurden in verschiedenen Versionen gelesen.

Die Laufbahn des Aargauer Schriftstellers

Ernst Halter studierte in Genf und Zürich Germanistik, Kunstgeschichte und Geschichte. Nach der Promotion in Zürich arbeitet er als Lektor und Herausgeber. Er war mit der Lyrikerin und Schriftstellerin Erika Burkart verheiratet. Zu seinen neueren Veröffentlichungen, neben den Gedichtbänden, gehören die Romane «Jahrhundertschnee» und «Ceramid». Auch einige unpublizierte Gedichte, überaus persönlicher Art, las der Schriftsteller. Den Schluss bildete ein Gedicht unter dem Titel «Licht der Liebe».

Es war danach eine ganze Zeit lang still im Abtsaal. Bei vielen der Anwesenden war die Rührung zu sehen. Eine Besucherin wagte sodann mit bewegter Stimme zu danken: «Sie haben uns das Mysterium des Todes auf ganz besondere Weise nahegebracht.»