Das Sammeln von Kunststoff lohnt sich

2018 haben sich sieben Logistikpartner aus dem Aargauer und Luzerner Wiggertal und aus der Region Olten zusammen­geschlossen und gemeinsam den Wiggertaler Sammelsack lanciert (ZT vom 24. August 2018 und 3. September 2018). Es handelt sich dabei um einen kostenpflichtigen Sammelsack für Haushalt-Kunststoffe, der dem nationalen Sammelsystem «Bring Plastic back» der InnoRecycling AG/sammelsack.ch angeschlossen ist. Die Sammlung von Haushalt-Kunststoffen verringert nicht nur den Hauskehricht, sondern reduziert auch den Ressourcenverbrauch und den CO2-Ausstoss.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr im Wiggertal und in der Region Olten 263 014 Kilogramm Haushalt-Kunststoffe gesammelt und dem Recycling zugeführt. «Das ist eine beachtliche Menge und zeigt, dass sich auch das Sammeln der vermeintlich kleinen Haushalts­anteile lohnt», heisst es in einer Medienmitteilung der Firma Gloor Transport AG aus Zofingen.

Kunststoff wiederverwerten statt vernichten

Das Sammelsystem «Bring Plastic back» ist nach den strengen Anforderungen des Vereins Schweizer Plastic Recycler zertifiziert. Die Zertifizierung beinhaltet ein komplettes und regelmässiges Stofffluss-Monitoring nach der Methode der EMPA und berücksichtigt die Empfehlungen des Bundesamts für Umwelt. «Dies garantiert, dass aus dem Plastikabfall auf sinnvolle Weise neue Rohstoffe gewonnen werden», heisst es in der Mitteilung.

Die 2020 in der Region gesammelten Kunststoffe ersetzten im stofflichen Recycling 131 507 Kilogramm Neumaterial, was 394 521 Liter Erdöl einsparte. Das daraus gewonnene Regranulat reicht zum Beispiel für die Herstellung von 102 740 Meter Kabelschutzrohren. Die nicht recyclebaren Mischkunststoffe wurden der Zementindustrie als Ersatzbrennstoff zugeführt und ersetzten so 131 375 Kilogramm Stein- oder Braunkohle. Gegenüber der thermischen Verwertung in einer Kehrichtverbrennungsanlage konnten 744 330 Kilogramm CO2-Emissionen eingespart werden. Diese Einsparung entspricht einer Autofahrt mit einem Mittelklassewagen von 5 729 138 Kilometer.

Neu dürfen im Sammelsack auch Getränkekartons (Tetra Pak) mitgesammelt werden. Der Getränkekarton wird in der Sortieranlage aussortiert und einem dafür spezialisierten Unternehmen zur Weiterverarbeitung übergeben. Dort werden diese Kartons aufbereitet und die zurückgewonnenen Kartonfasern für neue Verpackungen aus Wellkarton eingesetzt. Das übrigbleibende Kunststoff-­Alu-Gemisch kann im Zementwerk als Ersatz für Kohle- und Erdöl die thermische Verwertung unterstützen – aus Müll wird somit Energie gewonnen. (pd/pmn)

Diese Firmen haben 2018 den Sammelsack lanciert:

Wiggertaler Sammelsack

– Amstein Robert AG, Willisau

– Gasser AG, Dagmersellen

– Gloor Transport AG, Zofingen

– Hess Muldenservice AG, Reiden

– K. & M. Bucher Transporte AG, Schötz

– Rippstein Transport AG, Trimbach

– Turuvani AG, Olten